3. September
Papst Pius X., vorher Giuseppe Sarto, wurde zu Riese, einem
venezianischen Dorf, geboren. Im Seminar von Padua empfing er die
Priesterweihe und wirkte zuerst als Pfarrvikar in Tombolo, dann als
Pfarrer in Salzano und als Domherr und bischöflicher Kanzler in Treviso.
Überall fiel sein heiliges Leben auf und bewog Papst Leo XIII., ihn
zum Bischof von Mantua zu erwählen. Als guter Hirte ließ er es an nichts
fehlen. Besonders besorgt war er für eine gute Ausbildung der Jugend,
die zum Dienste Gottes berufen war. Er förderte einen schönen
Gottesdienst und das Wachstum frommer Vereinigungen und sorgte mit
ganzer Liebe für die notleidenden Armen. Ob seiner reichen Verdienste
wurde er mit dem Purpur der Kardinäle beehrt und zum Patriarch von
Venedig erwählt.
Nach dem Hinscheiden Leos XIII. suchte er vergebens, das Amt des
Papstes abzulehnen, und nahm es schließlich als Kreuz an. Auf dem
päpstlichen Thron änderte er nichts an seiner früheren Lebensweise und
gab sich bescheiden, einfach und arm. Mit Festigkeit leitete er die
Kirche und schenkte ihr vorzügliche Anordnungen. Als wacher Hüter des
Glaubens hat er die gefährliche Irrlehre des Modernismus verurteilt
und vernichtet. Mit Entschiedenheit verteidigte er die Freiheit der
Kirche gegen alle, die sie beeinträchtigen wollten. Er setzte sich ein
für eine solide Ausbildung der Geistlichen, sammelte die kirchlichen
Gesetze in einem Gesetzesband und förderte die Verehrung und den
häufigen Empfang der heiligsten Eucharistie. Gebrochen durch die viele
Arbeit und den Schmerz über den Ausbruch des Weltkrieges, schied er in
die ewige Heimat am 20. August 1914 und wurde von Pius XII. den
Heiligen beigezählt.
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