1. September
Lesung 3
Ägidius stammte aus Athen, aus königlichem Geschlechte; schon von
früher Jugend an widmete er sich der heiligen Wissenschaft und den
Werken der Nächstenliebe und schien für nichts anderes Interesse zu
haben. Nach dem Tode seiner Eltern verteilte er sein ganzes Vermögen an
die Armen; ja er zog sogar seinen Rock aus, um einen armen Kranken damit
zu bekleiden; als dieser ihn anzog wurde er sofort gesund.
In der Folge wurde er durch viele Wunder noch mehr bekannt; er hatte
jedoch Angst davor, berühmt zu werden; darum begab er sich nach Arles
zum heiligen Cäsarius. Nach zwei Jahren verließ er ihn wieder und ging
in die Einsamkeit. Dort lebte er längere Zeit in staunenswerter
Heiligkeit nur von Pflanzenwurzeln und der Milch einer Hirschkuh, die zu
bestimmter Stunde regelmäßig zu ihm kam. Eines Tages verfolgten sie die
Jagdhunde des Königs; sie flüchtete sich in die Höhle des Ägidius; dies
wurde für den König von Frankreich die Veranlassung, ihn inständig zu bitten, daß er an der Stelle der Höhle ein Kloster bauen
lasse. Nur mit Widerwillen übernahm Ägidius auf Bitten des Königs
dessen Leitung. Nachdem er mehrere Jahre dieses Amt in kluger,
gottgefälliger Weise verwaltet hatte, ging er in den Himmel ein.
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