20. September
Lesung 4-6
Eustachius, auch Plazidus genannt, war wegen seiner Abkunft, seines
Reichtums und seines Kriegsruhms bei den Römern sehr angesehen. Unter
Kaiser Trajan erhielt er Offiziersrang. Als er einst auf der Jagd einen
erstaunlich großen Hirsch verfolgte, blieb das Tier plötzlich stehen
und er erblickte zwischen seinem Geweih ein hohes, leuchtendes Bild des
gekreuzigten Herrn Jesus Christus. Von diesem wurde er aufgefordert, das
unsterbliche Leben sich zu erjagen. Da ließ er sich mit seiner Gattin
Theophista und seinen beiden Kindern Agapitus und Theopistus in die
Streiterschar Christi aufgenommen. Bald darauf kehrte er, wie ihm der Herr befohlen, nochmals an die
Stätte der ersten Erscheinung zurück und hörte nun, wie Christus ihm
voraussagte, was er in der Folge alles zu seiner Ehre leiden müsse. So
ertrug er denn auch mit staunenswerter Geduld ganz unglaubliche
Drangsale und geriet bald in die größte Not. Er sah sich gezwungen,
heimlich zu fliehen; unterwegs wurde ihm zu seinem größten Schmerz
zunächst seine Gattin und dann seine Kinder kläglich entrissen. Von so
vielen Bedrängnissen heimgesucht, lebte er in einer fernen Gegend lange
Zeit verborgen als Gärtner, bis er, durch eine Stimme vom Himmel
getröstet und bei einer neuen Gelegenheit von Trajan gesucht und
wiederum zum Heerführer im Kriege ernannt wurde. Aus diesem Kriegszug erhielt er unverhofft seine Kinder und seine
Gattin wieder zurück und zog unter ungeheurem, allgemeinen Jubel als
Sieger in Rom ein. Doch bald darauf wurde er aufgefordert, für den
errungenen Sieg den nichtigen Göttern ein Opfer darzubringen; da
weigerte er sich ganz entschieden. Auf alle mögliche Weise versuchte man
vergeblich ihn zu bewegen, den christlichen Glauben abzuschwören. Da
wurde er samt seiner Gattin und seinen Kindern den Löwen vorgeworfen.
Über deren Zahmheit geriet der Kaiser in Wut und befahl, sie in einen
ehernen Stier hineinzuwerfen, unter dem man Feuer angelegt und so zum
Glühen gebracht hatte. Unter Lobpreis Gottes vollendeten sie hier ihr
Martyrium und gingen am 20. September zur ewigen Seligkeit ein. Ihre
Leiber blieben unversehrt und wurden von den Gläubigen ehrerbietig
bestattet; später wurden sie unter allen Ehren in die auf ihren Namen
gebaute Kirche übertragen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen