2. Juni
Der Exorzist Petrus wurde unter Kaiser Diokletian in Rom vom Richter
Serenus wegen seines christlichen Glaubens in den Kerker geworfen; dort
befreite er Paulina, die Tochter des Kerkermeisters Artemius, von einem
bösen Geiste. Dies bewog die Eltern des Mädchens und ihre ganze Familie
sowie die Nachbarn, die auf die Kunde von diesem unerhörten Geschehnis
zusammenliefen, den Glauben an Jesus Christus anzunehmen. Petrus führte
sie zum Priester Marzellinus, der sie alle taufte. Als Serenus dies
erfuhr, ließ er Petrus und Marzellinus zu sich rufen, machte ihnen
heftige Vorwürfe und fügte seinen scharfen Worten auch furchtbare
Drohungen hinzu, wenn sie sich nicht von Christus lossagten. Mit
christlichem Freimut trat ihm Marzellinus entgegen; da ließ er ihn mit
Fäusten schlagen und, getrennt von Petrus, nackt in einen mit
Glasscherben übersäten Kerker werfen. Ohne Nahrung und ohne Licht mußte
er darin liegen. Ebenso ließ er Petrus in schwere Ketten legen. Aber
durch diese Marterqualen wuchs ihr Glaubensmut nur noch mehr. Darum
wurden sie schließlich enthauptet. So legten sie durch ihr standhaftes
Bekenntnis ein herrliches Zeugnis für Jesus Christus ab. - Der Bischof
Erasmus wurde unter den Kaisern Diokletian und Maximian in Campanien mit
Bleiruten und Geißeln geschlagen und mit Harz, Schwefel, flüssigem
Blei, siedendem Pech, Wachs und Öl übergossen, blieb aber dabei ganz
unverletzt. Auf dieses Wunder hin bekehrten sich viele zum christlichen
Glauben. Erasmus dagegen wurde wieder ins Gefängnis geworfen und in
schwere eiserne Ketten gelegt, wurde aber durch einen Engel
wunderbarerweise befeit. Hierauf ließ ihn Maximian zu Formiä noch auf
mancherlei andere Weise peinigen und mit einem glühenden Eisenmantel
bekleiden. Aber auch diese Leiden überstand er mit Gottes Kraft. Nachdem
er viele im Glauben bestärkt und zum Glauben bekehrt hatte, errang er
endlich die herrliche Marterkrone.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)
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