(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)
10. Juli
Die beiden Schwestern Rufina und Sekunda waren Jungfrauen aus Rom.
Sie verweigerten die Ehe mit Armentarius und Verinus, denen sie von
ihren Eltern versprochen worden waren, weil sie Jesus Christus
Jungfräulichkeit gelobt hatten. Sie wurden darum unter den Kaisern
Valerian und Gallienus festgenommen. Da der Statthalter Junius sie weder
durch Versprechungen noch durch Drohungen von ihrem Entschluß abbringen
konnte, ließ er zunächst Rufina geißeln. Während der Geißelung sprach
Sekunda folgendermaßen zum Richter: Was tust du meiner Schwester Ehre,
mir aber Schmach an? Laß uns doch beide zusammen geißeln, da wir doch
auch beide zusammen Christus als Gott bekennen! Bei diesen Worten geriet
der Richter in Wut und ließ beide in einen finsteren, abscheulichen
Kerker werfen. Sogleich wurde dieser Ort von einem hellen Lichte und
einem angenehmen Wohlgeruch erfüllt; nun wurden sie in einen
siedendheißen Wasserbehälter geworfen. Als sie auch daraus unversehrt
hervorgingen, band man ihnen einen Stein an den Hals und stürzte sie in
den Tiber; aber ein Engel rettete sie. Nun wurden sie außerhalb der
Stadt an der aurelianischen Straße beim 10. Meilenstein enthauptet.
Ihre Leichen bestattete Plautilla, eine vornehme Frau, auf ihrem
Landgut; später wurden sie nach Rom übertragen und in der
Konstantinischen Basilika in der Nähe der Taufkapelle beigesetzt.
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