4. Januar
Als
der Herr geboren wurde, fing auch die Trauer an, nicht für den Himmel,
sondern für die Erde. Den Müttern wird großer Jammer angekündigt, den
Engeln hohe Freude, den unschuldigen Kindern der Übergang ins Jenseits.
Gott ist es, der geboren wurde; die unschuldigen Kinder werden ihm als
Huldigungsopfer dargebracht, ihm, der gekommen ist, die Bosheit der Welt
zu verdammen. Opferlämmer werden geschlachtet, weil das Lamm Gottes,
das hinwegnimmt die Sünden der Welt, gekreuzigt werden soll; aber die
Mutterschafe jammern, weil sie ihre Lämmer verlieren, die noch keinen
Laut von sich geben können. Welch ein großes Martyrium! Welch ein
grausames Schauspiel! Das Schwert wird gezückt, und es liegt doch
gar keine Ursache vor; nur der Neid knirscht, da doch der eben Geborene
keinem Gewalt antut. Aber wir blicken hin auf die Mutterschafe, welche
über ihre Lämmer trauern! Eine Stimme wird gehört zu Rama, viel Weinen
und Wehklagen. Es sind Pfänder, die ihnen nicht anvertraut wurden,
sondern die sie selbst geschaffen haben, die nicht bei ihnen hinterlegt,
sondern von ihnen hingegeben wurden.
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