17. Oktober
Lesung 4-6
Margareta Maria Alacoque wurde in einem Dorfe der Diözese Autun aus
achtbarer Familie geboren. Schon im zarten Kindesalter gab sie Beweise
ihrer späteren Heiligkeit. Glühend vor Liebe zur jungfräulichen
Gottesmutter und zum Allerheiligsten Altarsakrament weihte sie sich als
junges Mädchen Gott ihre Jungfräulichkeit; sie hatte nur den einen
Wunsch, ihr Leben entsprechend den christlichen Tugenden einzurichten.
Langes Gebet, Betrachtung der himmlischen Wahrheiten, Selbstverachtung,
Geduld in Widerwärtigkeiten, Abtötung des Körpers, Liebe zum Nächsten,
besonders zu den Armen, das war ihre Freude; mit größtem Eifer suchte
sie das hochheilige Vorbild unseres göttlichen Erlösers nach Kräften
nachzuahmen. Sie trat in den Orden der Heimsuchung ein und tat sich gleich von
Anfang an durch ein vorbildliches Ordensleben hervor. Gott schenkte ihr
die Gabe des höheren Gebetes und andere Gaben, sowie häufige Visionen.
Die berühmteste war, wie ihr, als sie vor dem heiligsten Sakramente
betete, Jesus selbst erschien, ihr in seiner geöffneten Brust sein
göttliches Herz zeigte, wie es von Flammen umlodert und von Dornen
umkränzt war, und ihr befahl, in Anbetracht seiner großen Liebe zur
Sühne für die Beleidigungen der undankbaren Menschen dafür Sorge zu
tragen, daß seinem Herzen eine öffentliche Verehrung zuteil werde.
Zugleich stellte er dafür reichen Lohn aus seiner himmlischen
Schatzkammer in Aussicht. In ihrer Demut zögerte sie und meinte, sie sei
zu schwach für eine solche Aufgabe. Doch der liebreiche Erlöser gab ihr
den Mut dazu und bestimmte zugleich Claudius de la Colombière, einen
Mann von großer Heiligkeit, zu ihrem Führer und Helfer. Der Herr
bestärkte sie auch durch den Hinweis auf den überreichen Segen, der in
der Folge durch die Verehrung des göttlichen Herzens über die Kirche
sich ergießen sollte. Margareta gab sich alle Mühe, den Auftrag des Heilandes auszuführen.
Doch blieben ihr auch viele Belästigungen und bittere Schmähungen nicht
erspart; manche sagten, sie leide an Irrwahn. Sie ertrug das alles mit
Gleichmut, ja rechnete es sich zum Gewinn an; sie war überzeugt, daß sie
durch diese Widerwärtigkeiten und Leiden eine angenehme Opfergabe für
Gott werde und so stärkere Hilfe für die Durchführung ihres Auftrages
erlangen werde. Sie führte ein vorbildliches, vollkommenes Ordensleben
und kam durch die Betrachtung der himmlischen Wahrheiten von Tag zu Tag
ihrem himmlischen Bräutigam immer näher. Schließlich ging sie heim zu
ihm im Jahre des Heils 1690, in ihrem 43. Lebensjahre. Da sie durch
viele Wunder glänzte, sprach Benedikt XV. sie heilig; Papst Pius XI.
dehnte ihr Stundengebet auf die ganze Kirche aus.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen