Donnerstag, 31. Oktober 2013

Gedächnistag Allerseelen - Hl. Augustinus

Aus dem Buch des hl. Bischofs Augustinus über die Sorge für die Verstorbenen

Die Sorge für einen Toten, die Herrichtung zum Begräbnis, der äußere Prunk beim Leichenbegängnis sind eher ein Trost für die Überlebenden, als eine Hilfe für den Toten. Gleichwohl darf man die Leiber der Verstorbenen nicht mißachten oder vernachlässigen, vor allem nicht die der Gerechten und Gläubigen, da der Geist sich ihrer in gottgefälliger Weise als Werkzeuge und Hilfsmittel zur Ausübung aller guten Werke bediente. Ein vom Vater hinterlassener Rock oder ein Ring oder sonst etwas dergleichen ist den Hinterbliebenen auch um so teurer, je größer ihre Liebe zu den Eltern war; ebenso darf man auch den Leib nicht mißachten, da er uns doch viel näher steht und viel enger mit uns verbunden ist als irgendein Gewand.

Fest Allerheiligen - Predigt des hl. Priesters Beda Venerabilis


Quelle: Missale romanum ex decreto sacrosancti Concilii tridentini 
restitutum: s. Pii v. pontificis maximi jussu editum, 
Clementis VIII. et Urbani VIII. auctoritate recognitum
Wir begehen heute mit diesem einen Freudenfest den Gedenktag aller Heiligen. Der Himmel freut sich über ihre Gemeinschaft, die Erde über ihren Schutz; ihr grorreicher Sieg ist eine Ehrenkrone für die heilige Kirche. Je mutiger sie sich zeigten in ihrem Leiden, desto ruhmreicher strahlen sie nun in ihrer Verherrlichung. Denn wenn der Kampf heftiger wird, wächst auch der Ruhm der Kämpfer; der Triumph des Martyriums wird durch mannigfache; je größer die Pein, desto größer wurde auch ihr Lohn. Unsere Mutter, die katholische Kirche , die über all auf dem Erdkreis sich ausgebreitet hat, hat schon an ihrem Haupte Jesus Christus gelernt, Beschimpfungen, Kreuz und Tod nicht zu fürchten; sie wurde immer stärker, nicht durch Widerstand, sondern durch Ausdauer; sie hat alle aus dieser ruhmvollen Schar, die der dritte Kerker umschloss, mit dem gleichen und ähnlichen feurigen Mut erfüllt und ihnen die Kraft zum Streite, zu glorreichem Siege eingeflößt.

Von dem Glauben und der Liebe (Hl. Bonifatius)

Siebente Rede 

Von dem Glauben und der Liebe 

1. Vor Allem hat der Mensch zuerst zu untersuchen, was die wahre Wissenschaft und die wahre Weisheit sei, denn die Weisheit dieser Welt ist Thorheit bei Gott (I. Korinth. 3, 19.). Die wahre Wissenschaft ist sich dem Dienste des Teufels, welcher in den Sünden besteht, zu entziehen, und die vollkommene Weisheit ist, Gott verehren nach der Wahrheit seiner Gebote, und durch diese beiden wird das ewige Leben erworben, wie denn der Psalmist sagt: Weiche vom Bösen und thue das Gute (Ps. 33, 15.). Auch reicht es für Niemand hin, daß er das Böse nicht thue, wenn er nicht auch das Gute thut, oder daß er das Gute thue, wenn er nicht auch das Böse unterläßt. Jeder also, der auf diese Art weise ist, wird ohne Zweifel selig sein in Ewigkeit. Es giebt keine bessere Weisheit, als die, durch welche Gott nach dem Maße des menschlichen Geistes begriffen und gefürchtet und durch welche an sein ewiges Gericht geglaubt wird, und was ist auch gerechter als Gott lieben und seine Gebote beobachten, da wir von ihm aus nichts erschaffen und von der Knechtschaft des Teufels befreit worden sind und da er uns alles Gute, was wir besitzen, verliehen hat? Deßhalb soll Jeder auf das Eifrigste das Gute, welches er begonnen hat, zu vollbringen trachten, damit er von dem Herrn den ewigen Lohn zu empfangen verdiene. Gott muß aus allen Kräften geliebt werden, weil er Alle beschützt, welche ihm Leib und Seele mit gutem Willen und aufrichtiger Liebe unterwerfen. Jedes Geschöpf ist zwar dem alleinigen Gotte und seinem Herrn, es mag wollen oder nicht wollen, unterworfen, und wir werden nur ermahnt, mit ganzem Willen Gott, unserm Herrn, zu diene.

Von den Hauptsünden und den vorzüglichsten Geboten Gottes (Hl. Bonifatius)

Sechste Rede


 Von den Hauptsünden und den vorzüglichsten Geboten Gottes.

1. Höret und begreifet, Geliebteste! darin besteht das Wort des Glaubens, welches wir predigen, daß wir glauben an Gott, den allmächtigen Vater, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn und an den heiligen Geist, an einen einzigen allmächtigen Gott in der Einheit und der Dreifaltigkeit, dreifaltig in den Personen und Namen und einzig in der Göttlichkeit der Hoheit und Macht: darin besteht das Wort des Glaubens, welches wir predigen, daß wir unterscheiden zwischen dem Guten und dem Bösen, zwischen dem Frommen und dem Gottlosen, zwischen der Gerechtigkeit und der Ungerechtigkeit, das heißt, zwischen den Hauptsünden und den hauptsächlichsten und vorzüglichsten Lehren und Geboten Gottes. Zu den Hauptsünden gehören folgende und vor allen die Gotteslästerung, welche in der Verehrung der Götzen besteht. Als Gotteslästerungen müssen aber gelten alle Opfer und Zeichendeutungen der Heiden, 

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Von dem Sakramente der Taufe - Petrus Canisius

Kurzer Inbegriff der christlichen Lehre oder Katechismus des ehrwürdigen Lehrers Petrus Canisius der Gesellschaft Jesu Theologen - Aus dem lateinischen Originalwerke in das Deutsche übersetzt - Dritte sehr verbesserte und um sieben Druck Bogen vermehrte Auflage  (1826)

Viertes Hauptstück.

 

Von dem Sakramente der Taufe

I. Was ist die Taufe, und ist sie Allen nothwendig?

 Sie ist das erste und allernothwedigste Sakrament des neuen Gesetzes, welches in äußern Abwaschung des Leibes besteht, und im rechten Aussprechen der Worte, nach Einsetzung Christi.
Ich sage aber, (dieses) Sakrament ist nicht nur den (a) Erwachsenen, sondern auch den (b) Kindern nothwendig und für sie zugleich wirksam, das ewige Heil zu erlangen. Alle werden geboren als (c) Kinder des Zorns, also haben auch die Unmündigen die Reinigung von der Sünde nöthig, und können (d) ohne dieses Sakrament nicht gereiniget und zu Kindern Gottes  wiedergeboren werden. Denn auch allgemein hat der Gesetzgeber gesprochen: (e) Wenn einer nicht wiedergeboren wird aus den Wasser und dem heil. Geiste, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen. An einem andern Orte aber: (f) Es ist nicht der Wille des Vaters der im Himmel ist, daß einer von diesen Kleinen zu Grunde gehe. (g) Zu Grunde gehen würden aber auch die Kleinen, wenn sie nicht getauft würden, wie einst in der Synagoge die Knaben der Hebräer, welche nicht (h) beschnit ten worden sind.
 Da es denn eine (i) einzige Taufe der Christgläubigen giebt, so ist es wirklich eine (k) Gotteslästerung, dieselbe, nachdem man sie einmal empfangen hat, zu wiederholen, was auch immer die Wiedertäufer, die schon längst (l), verdammt worden sind, vorwenden mögen. Man muß mit der Versammlung von Konstantinopel sagen: ich bekenne (m) Eine Taufe zur Vergebung der Sünden: und mit dem heil. Augustin; (n) Einen ketzerischen Menschen wieder taufen, ist immerhin Sünde. einen Katholiken aber wieder taufen, ist das gräulichste Laster: darum es auch durch die Gesetze der Kaiser (o) verbothen ist.

 II. Was ist vorzüglich bey diesem Sakramente zu merken?

 Das Element, welches abwäscht, und seine Bedeutung, das Wort, der Diener und die Wirkung der Taufe. Das Element ist einfaches (a) Wasser, die dazu nothwendige Materie, welches seiner Natur nach die Unreinigkeit des Leibes abzuwaschen pflegt. Schön entspricht ihm die Bedeutung, daß durch die Taufe (b) die Seele von Sünden gereiniget und der Mensch, wie wir sagen werden gerecht gemacht werde.
 Das Wort, darin (c) die Form des Sakramentes besteht. lautet nach dem Befehle Christi so: (d) Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.
 Und obschon es das Amt der Priester ist die Taufe zu verwalten, so können doch, wenn die Noth sehr dringet, auch (e) andere taufen, davon nicht einmal die Gottlosen und Ketzer ausgenommen sind, wenn man nur nicht von der Form der Kirche und ihren ausdrücklichen Worten abweicht.

III. Welche Frucht und Wirkung gewährt die Taufe?

Dienstag, 29. Oktober 2013

Von dem Glauben und den Werken der Liebe - Predigt vom Hl. Bonifatius

Fünfte Rede

Von dem Glauben und den Werken der Liebe.

1. Ich ermahne euch in euer Gedachtniß zurückzurufen, was ihr in der Taufe dem allmächtigen Gotte versprochen habt, vor Allem nämlich zu glauben an Einen allmächtigen Gott in der vollkommenen Dreieinigkeit, an Gott, den allmächtigen Vater, und an Jesus Christus, seinen Sohn, und an den heiligen Geist; da aber geschrieben steht, daß der Glaube ohne die Werke todt ist (Jacob. 2, 20.), und da, wer Gott kennt, seine Gebote beobachten muß, so verkünden wir euch die Gebote Gottes, welche ihr beobachten und halten sollt. Du sollst Gott, welchen du bekannt hast, lieben aus ganzem Herzen, aus ganzem Gemüthe und aus allen Kräften (Vgl. Marc. l2, 30.; Matth. 22, 37.), sodann deinen Nächste,n wie dich selbst; an diesen beiden Geboten hängen das ganze Gesetz und die Propheten (Matth. 22, 39. 40.). Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit (Ps. 110, 10.), die Vollendung aber ist die Liebe (Vgl. I. Tim. 1, 5.), und damit ihr diese Liebe, welche Gott ist, erlangen könnet, haltet, wie der Apostel vorschreibt, mit Allen Frieden (Vgl. I. Thess. 5, 13.), denn der Herr sagt: Liebet Frieden und Wahrheit (Zach. 8, 19.); übt Geduld, weil der Herr sagt:

Freitag, 25. Oktober 2013

Hl. Bischof und Bekenner Nikolaus - Vita

Nikolaus wurde aus einer angesehenen Familie zu Patara in Lycien geboren; seine Eltern erhielten ihn von Gott auf ihr Gebet hin. Wie groß die Heiligkeit dieses Mannes werden sollte, zeigte sich schon an seiner Wiege; denn während er als Säugling an den übrigen Tagen häufig nach der Milch seiner Amme verlangte,tat er dies am Mittwoch und Freitag nur einmal und zwar erst am Abend. Diese Gewohnheit zu fasten behielt er sein ganzes Leben bei. Schon in der Jugend verlor er seine Eltern; sein ganzes Vermögen teilte er an die Armen aus. Von seiner christlichen Mildtätigkeit wird folgendes hervorleuchtendes Beispiel berichtet: Ein armer Mitbürger von ihm hatte drei erwachsene Töchter; da er sie nicht verheiraten konnte, wollte er sie für Geld der Unzucht preisgeben. Als Nikolaus dies erfuhr, warf er ihm des Nachts durch das Fenster soviel

Hl. Apostel Andreas - Vita


30. November
Lesung 4-6
Der Apostel Andreas war geboren in Bethsaida, einem Städtchen Galiläas; er war ein Bruder des Petrus und ein Jünger Johannes´ des Täufers. Als er hörte wie dieser von Christus sagte: Seht das Lamm Gottes! da folgte er Jesus nach und führte auch seinen Bruder zu ihm. Als er später zusammen mit seinem Bruder im Galliläischen Meer fischte, wurden beide von Christus, dem Herrn, der gerade dort vorüberging, vor allen anderen Aposteln berufen, mit den Worten: Folget mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen. Ohne Zögern verließen sie sogleich ihre Netze und folgten ihm nach. Nach dem Leiden und der Auferstehung des Herrn begab sich Andreas in das europäische Scythien - dieses Land war ihm als Wirkungsfeld zur Verkündigung des Glaubens Christi zugefallen -, sodann durchwanderte er Epirus und Thrazien und bekehrte durch seine Lehre und seine Wunder unzählige zu Christus. Hierauf kam er nach Patras in Achaia und führte auch in dieser Stadt sehr viele dem wahren Evangelium zu. Freimütig machte er dem Prokonsul Ägeas, der sich der Predigt des Evangeliums widersetzte, Vorwürfe, daß er durch die bösen Geister sich täuschen lasse und Christus, den Gott und Richter über alle Menschen, nicht anerkennen wolle, obwohl er doch ein Richter über Menschen sein wollte.Ägeas ward darob sehr zornig und rief: Höre auf, von Christus zu reden! Der hat auch so gesprochen und konnte trotzdem nicht verhindern, daß er von den Juden gekreuzigt wurde. Als Andreas nichtsdestoweniger freimütig verkündete, daß Christus sich zum Heil des menschlichen Geschlechtes dem Kreuzestod überliefert habe, unterbrach er ihn mit gottlosen Worten und forderte ihn schließlich auf, er solle, wenn er sich retten wolle, den Göttern opfern. Andreas entgegnete ihm: ich bringe täglich dem allmächtigen Gott, der der einzige und wahre Gott ist, ein Opfer dar, nicht das Fleisch von Stieren oder das Blut von Böcken, sondern das unbefleckte Lamm auf dem Altare; von seinem Fleische ißt das ganze gläubige Volk und dennoch bleibt das Lamm, das geopfert worden, stets unversehrt und lebendig. Deshalb entbrannte Ägeas vor Wut und ließ ihn in das Gefängnis werfen. Das Volk hätte Andreas leicht daraus befreit; jedoch er beruhigte selbst die Volksmenge und bat sie inständig, sie sollten ihn doch auf dem Wege zu der heiß ersehnten Krone des Martyriums nicht aufhalten. Bald darauf wurde er vor den Richterstuhl gestellt; Ägeas aber konnte nicht mehr länger anhören, wie Andreas die Geheimnisse des Kreuzes rühmte und ihm seine Gottlosigkeit vorhielt; darum verordnete er, er solle ans Kreuz geschlagen werden und wie Christus den Kreuzestod sterben. Als nun Andreas zur Richtstätte hinausgeführt wurde und das Kreuz erblickte, rief er schon von ferne: O du gutes Kreuz! Du hast Glanz und Schönheit von den Gliedern des Herrn empfangen; lange habe ich mich nach dir gesehnt, heiß habe ich dich geliebt, unaufhörlich dich gesucht; nun stehst du endlich meinem sehnenden Herzen bereit. Nimm mich weg von den Menschen und führe mich zurück zu meinem Meister! Er hat an dir mich erlöst; er soll auch durch dich mich wieder aufnehmen. So wurde er denn ans Kreuz geheftet. Zwei Tage lang hing er lebendig daran und verkündete unaufhörlich die Lehre Christi. Schließlich durfte er eingehen zu Christus, dem er im Sterben gleich sein wollte. Die Priester und Diakone von Achaia haben sein Martyrium aufgezeichnet und sie bezeugen, daß sie das alles so gehört und gesehen haben, wie es niedergeschrieben wurde. Seine Gebeine wurden zuerst unter dem Kaiser Konstantin nach Konstantinopel, dann nach Amalfi übertragen. Sein Haupt wurde unter Papst Pius II. nach Rom gebracht und in St. Peter beigesetzt.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)  

Von den acht evangelischen Seligkeiten - Predigt des Hl. Bonifacius

Vierte Rede 

Von den acht evangelischen Seligkeiten 

1. Als unser Herr Jesus an einem gewissen Orte predigte und viele Kranke (Nach einer andern Handschrift lautet diese Stelle: als er mancherlei Krankheiten heilte, Aussätzige reinigte, Blinde sehend machte und Todte erweckte.) heilte, kamen große Schaaren zu ihm und er bestieg einen erhabeneren Ort und fing an zu lehren, indem er sprach: Selig sind die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich. Selig sind die Sanftmüthigen, denn sie werden das Erdreich besitzen. Selig sind die Trauernden, denn sie werden getröstet werden. Selig sind die Hunger und Durst haben nach  der Gerechtigkeit, denn sie werden gesättiget werden. Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. Selig sind, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott anschauen. Selig sind die Friedsamen, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden. Selig sind die Verfolgung leiden um der Gerechtigkeit willen, denn ihrer ist das Himmelreich (Matth. 5, 3.- l0.). Der Herr versprach denen, welche seine Gebote beobachten, die Seligkeit des Himmelreichs und sagt (Matth. 5, 3. vgl. Luc. 6, 20.), indem er zuerst von der Demuth spricht: Selig sind die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich. Wenn er von den Armen im Geiste spricht, so dürfen wir nicht glauben, daß jene selig seien welche die Noth und die Dürftigkeit arm macht, vielmehr sind nur jene wirklich selig, welche sich im Geiste demüthigen und obgleich sie Reichthümer besitzen sich doch nicht im Stolze überheben, sondern in Demuth Gott preisen, der denen, welche auf ihn hoffen, stets wohl thut, indem die Demuth das Grundgesetz ist für alle Guten, denn ihrer ist das Himmelreich. Durch Stolz und Ungehorsam verlor der Mensch das Himmelreich, und deßhalb müssen wir durch Demuth und Gehorsam das Reich Gottes erwerben.

Von dem doppelten Wirken der Gerechtigkeit - Predikt vom Hl. Bonifacius

Dritte Rede 

Von dem doppelten Wirken der Gerechtigkeit.

1. Die erste Gerechtigkeit ist, das Böse nicht zu thun, was der Teufel eingiebt, die zweite ist, das Gute zu thun, was der allmächtige Gott uns zu thun ermahnt, weil Gott das Heil unserer Seelen wünscht und, wie gesagt wird, will ,daß alle Menschen selig werden (I. Tim. 2, 4.). Hören wir also, Geliebteste! worin das Böse besteht, welches der Teufel eingiebt, und sodann, worin das Gute besteht, welches wir nach dem Willen unsers Herrn und Gottes thun sollen, damit wir Kinder seiner Liebe und nicht Kinder des ewigen Verderbens seien. Die erste und schlimmste unter den Sünden ist der Stolz, durch welchen der Teufel, als er ein hochherrlicher Engel im Himmel war, fiel und sich mit allen seinen Gesellen des ewigen Verderbens

Vom Ursprunge des menschlichen Zustandes - Predigt vom Hl. Bonifacius

Zweite Rede 

Vom Ursprunge des menschlichen Zustandes (Von der Ursache des jetzigen Menschengeschlechtes, nämlich von dem Sündenfalle und der Erlösung)

 

1. Wir müssen, geliebteste Brüder! den Ursprung des menschlichen Zustandes wissen, um daraus die überaus große Barmherzigkeit unseres Schöpfers gegen uns zu erkennen. Er bildete unsere ersten Eltern, nämlich Adam und Eva, dessen Weib, aus Erdenstaub, brachte in sie einen vernünftigen und verständigen Geist, um damit ihren Schöpfer zu erkennen und zu loben, und setzte sie in die süßeste Glückseligkeit des Paradieses, um darin ohne Arbeit und Schmerz und ohne die Gefahr des Todes zu leben, bis sie in die ewige Glückseligkeit des himmlischen Reiches versetzt würden; auch befahl er ihnen, von der Frucht eines einzigen Baumes nicht zu essen, damit sie durch die Beobachtung eines einzigen Gebotes die ewige Herrlichkeit verdienen sollten, durch teuflischen Trug und Neid aber wurden sie verführt, von der ihnen verbotenen Frucht zu essen. Wegen dieser Schuld wurden sie auch herausgeworfen in das Elend dieser Erde,

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Hl. Jungfrau und Martyrerin Agatha - Vita

5. Februar
Lesung 4-6
Die Jungfrau Agatha wurde als Tochter vornehmer Eltern auf Sizilien geboren. Zwei Städte, Palermo und Catania, behaupten ihre Vaterstadt zu sein. In der Verfolgung des Kaisers Dezius erlangte sie zu Catania eine herrliche Marterkrone. Denn sie zeichnete sich in gleicher Weise durch Schönheit, wie durch Reinheit aus.

Hl. Jungfrau und Martyrerin Agatha - Hymnus

5. Februar

O Jesus, aller Jungfrau Kron,
Du bist ja jener Mutter Sohn,
Der einzigen, die Jungfrau blieb,
Nimm gnädig diese Bitten auf.

Palmsonntag - Predigt vom hl. Thomas v. Aquin

Erste Rede 


Ahmet Christus nach, welcher es, da er in Gottes Gestalt war, für keinen Raub hielt, Gott gleich zu sein, sondern sich selbst erniedrigte. Philipp. 2, 7.

 Der Apostel lehrt hier dreierlei; zuerst die Majestät Christi in den Worten: Da er in Gottes Gestalt war; zweitens seine Demuth in den Worten: Er erniedrigte sich selbst; und drittens den Nutzen seiner Demuth, wenn er sagt: "Darum erhöhte ihn Gott und gab ihm einen Namen der über allen Namen ist." 

Passionssonntag - Predigt vom hl. Thomas v. Aquin

 Erste Rede


Um wie viel mehr wird das Blut Christi, der sich durch den heiligen Geist Gott unbefleckt darbrachte, unser Gewissen von den todten Werken reinigen? Hebr. 9, 14.

 In diesem Briefe legt der Apostel vorzüglich viererlei dar. Zuerst zeigt er, daß Christus Hohepriester war; sodann bestimmt er sein hohepriesterliches Amt; denn in Bezug auf Beides heißt es: "Christus aber ist Hohepriester der künftigen Güter." Drittens, daß er sich selbst darbrachte; und viertens zeigt er den Nutzen oder den Erfolg des Opfers. Es heißt nämlich: "Er brachte sich selbft dar; sein Blut wird unser Gewissen reinigen."

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Holzstich - Das südliche Palestina (alte Karte)

57. Der Berg der Himmelfahrt
58. Das Thal Josaphat oder Kidron.
59.Die Moscheh Sakhara oder Omar.
60. Der Palast des Pascha, sonst Pilatus Haus.
61. Die Kirche des heiligen Grabes.
62. Der Calvarienberg.
63. David´s, eigentlich Hyppikus Turm.
64. Das Thor von Betlehem oder Jassa.
65. Der Berg des bösen Rathes.
66. Das Thal Hinnon oder Gehenna.
67. Der Flecken Ramla.

Vierter Fastensonntag - Predigt vom hl. Thomas v. Aquin


Erste Rede


 Jenes Jerusalem aber, das Oben ist, ist frei und ist unsere Mutter. Gal. 4, 26.

Diese Worte beziehen sich auf die Stadt Gottes, welche im Himmel herrscht, auf dreifache Weise; zuerst in Bezug auf die Lage - sie ist Oben - zweitens in Bezug auf den Namen - sie ist Jerusalem - und drittens in Bezug auf die Freiheit - sie ist frei.

 In Bezug auf den ersten Punkt ist zu bemerken, daß wir an das, was Oben ist, auf vierfache Weise ermahnt werden. Zuerst in Bezug auf die Reinigkeit; denn in der Höhe sind keine unreinen Dünste; diese fallen in die Thäler nieder. Dieses ist in der Himmelsstadt der Fall, wo nichts Unreines ist; die Offenbarung sagt (21.): "Es geht dort nichts Unreines ein." Zweitens in Bezug auf die Gesundheit, denn die in der Höhe gelegene Stadt ist gesund, d. h. die himmlische Stadt in der kein Schmerz und kein Jammer ist. Die Offenbarung (21.) sagt: "Und es wird fürderhin keinen Tod, keinen Jammer und keinen Schmerz mehr geben." Drittens in Bezug auf
die Sicherheit. Denn die hochgelegene Stadt ist um so sicherer, daher der Psalmist (30.) sagt: "Gott verherrlichte seine Erbarmung in der befestigten Stadt." Viertens in Bezug auf die Geräumigkeit; denn die Erde unten verhält sich wie ein Punkt im Kreise, der Himmel aber, als Umfang. Der heilige Augustin sagt: "Du bewunderst in der Enge die Breite des grenzenlosen Himmels, daß in sehr kurzer Zeit sehr weite Räume von dem Schiffe bei günstigem Winde gemacht werden; aber jenes himmlische Land gewährt dem schnellsten Gestirne dreißig Jahre Raum."

Dritter Fastensonntag - Predigt vom hl. Thomas v. Aquin

 Erste Rede 


Wandelt als Söhne des Lichtes. Ephes.5, 8.

Quelle: Missale romanum ex decreto sacrosancti 
Concilii tridentini restitutum: s. Pii v. pontificis
 maximi jussu editum, Clementis VIII.
 et Urbani VIII. auctoritate recognitum
 Diese Worte enthalten drei Punkte; zuerst, daß wir wandeln sollen; zweitens, daß wir als Söhne, und drittens, daß wir als Söhne des Lichtes wandeln sollen. Denn seitdem es Licht st soll man wandeln. Christus sagt (Joh. 12.): "Wandelt, so lange ihr Licht habet, daß euch die Finsterniß nicht überfalle."

 In Bezug auf den ersten Punkt ist zu bemerken, daß der Wandel des Menschen vierfach ist. Der erste ist der der Natur, wornach der Mensch zum Tode eil. Job (16.) sagt: "Ich gehe den Weg, auf den man nicht zurückkehrt." Der zweite ist der der Schuld, worauf der Mensch von einem Laster zum andern übergeht. Der Psalmist (11.) sagt: "Die Bösen wandeln im Umkreise." Der dritte ist der der Gnade, worauf der Mensch von einer Tugend zur andern übergeht. In der Schrift (Gen. 17.) heißt es: "Wandle vor mir und sei vollkommen." Der vierte ist der der Herrlichkeit, worauf die Heiligen nach Christus wandel. Die Offenbarung (3.) sagt: "Sie werden mit mir in weißen Kleidern wandeln, weil sie es würdig sind." Der erste Wandel ist zu ertragen, der zweite zu fliehen, der dritte zu gehen, und der vierte zu wünschen. Zu dem dritten Wandel ermahnt der Apostel mit diesen Worten: "Ich bitte euch, daß ihr Gottes Wege würdig wandelt." 

Holzstiche - Altes Testament

Buch Samuel Capitel 11

Evangelium (Holzstiche)





Johannes Capitel 6

Zweiter Fasten-Sonntag - Predigt vom hl. Thomas v. Aquin

 Erste Rede 


Wir bitten und  beschwören euch, Brüder, daß ihr so wandelt, wie ihr es von uns gehört habt, daß man wandeln soll. 1. Theff. , 1.

 In dieser Epistel ermahnt uns der Apostel zu fünf Stücken; zuerst, daß wir nach Gott wandeln sollen; zweitens,daß wir Gott zu gefallen suchen; drittens daß wir heilig, d.h. rein werden; viertens, daß wir den Nächsten nicht beleidigen. Dieß enthalten die Worte: Ihr habt gehört wie man wandeln und Gott gefallen soll; der Wille Gottes ist euere Heiligung; daß Niemand im Handel seinen Bruder betrüge oder hintergehe! Fünftens, daß wir uns vor der Sünde dcr Wollust hüten, was die Worte sagen: "daß ihr euch vor der Hurerei enthaltet."

 In Bezug auf den ersten Punkt ist zu bemerken, daß der Apostel uns zwölf Wege zu wandeln lehrte; von diesen will ich hier fünf, die andern am folgenden Sonntage anführen. Denn zuerst müssen wir wandeln in der Demuth, daß wir nicht von Hoffart aufgeblasen auf dem schmalen Weg zu wandeln nicht vermögen. Zweitens sollen wir wandeln in Geduld, daß wir die Mühen und Widerwärtlgkeiten des Weges gerne aushalten. drittens in Sanftmuth, daß wir Begleiter auf dem Wege haben und diese auf dem Wege nicht beleidigen. Viertens sollen wir wandeln in Liebe, daß wir mit den Begleitern gute Gespräche führen und fünftens in Geduld, daß wir die Schwachheiten der Heiligen ertragen. Von diesen fünf  Punkten spricht der Apostel (Ephes. 4.): "Daß ihr würdig wandelt in aller Demuth (erster Punkt), und Sanftmuth (zweiter Punkt), in Geduld (dritter Punkt), einander ertragend (vierter Punkt), in Liebe (fünfter Punkt)." 

Erster Fasten-Sonntag - Predigt vom hl. Thomas v. Aquin

 Erste Rede


 Sieh, nun in die gnadenvolle Zeit, sieh, jetzt sind die Tage des Heiles. 2. Cor. 6, 2.


Quelle: Missale romanum ex decreto sacrosancti Concilii tridentini 
restitutum: s. Pii v. pontificis maximi jussu editum, Clementis
 VIII. et Urbani VIII. auctoritate recognitum
In diesen Worten liegt zweierlei; zuerst wird auf die gegenwärtige Zeit hingewiesen mit den Worten: "Sieh, jetzt ist die Zeit der Gnade;" zweitens wird der Grund angegeben in den Worten: "Sieh, jetzt sind die Tage des Heiles."

 In Bezug auf das Erste ist zu bemerken, daß die gegenwärtige Zeit die Zeit der Gnade aus acht Gründen genannt wird. Zuerst, weil sie die Zeit ist den Herrn zu suchen. Der Prophet (Oseas 10.) sagt: "Jetzt ist die Zeit den Herrn zu suchen, weil er kommt, um die Gerechtigkeit zu lehren." Zweitens, weil dieß die Zeit ist dem Herrn zu gefallen. Der Psalmist (68.) sagt: "Zeit des Wohlgefallens, Gott! laß es sein." Drittens, weil es Zeit ist die Sitten zu bessern. Der heilige Apostel Paulus (Hebr. 9.) redet "von Werken die bis zur Zeit der Buße aufgelegt wurden." Viertens, weil es jetzt Zeit ist die Laster und das Ueberflüssige abzuschneiden. Die Schrift (Hohel. 2.) sagt: "Die Zeit der Zuschneidung ist angekommen." Fünftens, weil es Zeit ist die göttliche Erbarmung zu ergreifen. Der Psalmist (101.) sagt: "Die Zeit seiner Erbarmung ist angekommen." Sechstens, weil jetzt die Zeit ist Trübsale zu leiden. Jeremias (30.) sagt: "Eine Zeit der Drangsal ist es für Jacob, doch er soll daraus errettet werden." Siebentens, weil jetzt die Zeit ist das Heil zu erlangen. Die Schrift sagt (Sirach. 4.): "Halte mit deinen Reden zur Zeit der Rettung nicht zurück." Achtens weil es die Zeit des Wohlthuns ist. Der Psalmist (118.) sagt: "Es ist die Zeit des Wohlthuns, o Herr!"

Dienstag, 22. Oktober 2013

Predigt vom hl. Thomas v. Aquin - Sonntag Quinquagesima

 (Aus dem Buch Des heiligen Thomas von Aquin, des englischen Lehrers, Predigten auf das ganze Kirchenjahr)

 Erste Rede 


Spräche ich die Sprachen der Menschen und der Engel, hätte aber die Liebe nicht, so bin ich nichts. 1. Cor. 13, 1.

 In dieser Epistel wird die Liebe eingeschärft und auf vielfache Weise empfohlen. Wir bemerken in Bezug auf die Liebe fünferlei. Zuerst ihren Werth; zweitens den Schaden, wenn sie fehlt; drittens den Nutzen, wenn sie vorhanden ist; viertens ihre Ewigkeit; fünftens ihre Würde. Das erste sagt das Wort Liebe, Charitas; denn gerade, weil diese Tugend Liebe, Charitas, heißt, wird sie als liebenswerth und kostbar gepriesen. Das zweite sagen die Worte: "Wie ein tönendes Erz;" das dritte diese: "Die Liebe ist gütig:" das vierte diese: "Die Liebe fehlt niemals;" das fünfte diese: "Größer aber als diese ist die Liebe."

Predigt vom hl. Thomas v. Aquin - Sonntag Sexagesima

 (Aus dem Buch Des heiligen Thomas von Aquin, des englischen Lehrers, Predigten auf das ganze Kirchenjahr)

 Erste Rede


 Sie sind Diener Christi, - in sehr vielen Arbeiten. 2. Cor. 11, 23.

 Außer den körperlichen Arbeiten, welche die Heiligen mit den andern gemeinsam haben, sind sie heilig in sieben beständigen Arbeiten. Das erste Werk der Heiligen ist die Versuchungen der Teufel zu überwinden. "Arbeite," spricht der Apostel (2. Tim. 2.), "wie ein guter Kriegsmann Christi." Aber der Krieger muß die Feinde überwinden. Und wiederum (Deut. 25.): "Erinnere dich, was dir Amalec (d.h. der Teufel) that, als du aus Aegypten zogest, wie er dir begegnete, und den Nachtrab, welcher fahrlässig, war tödtete, als du von Mühen und Hunger aufgerieben warst; sie fürchteten den Herrn nicht. - Vertilge seinen Namen unter dem Himmel und verschone ihn nicht." Das zweite Werk ist die Verfolgungen der Gottlosen zu ertragen. Daher

Lucas XXII, 34. - 38. Goldene Kette (Catena Aurea)

Lucas 22, 34. - 38.

34. Und er sprach zu ihnen: 35. Als ich euch aussandte ohne Säckchen, ohne Tasche und Schuhe, hat euch etwas gefehlt? 36. Sie aber sprachen: Nichts. Er sagte also zu ihnen: Aber wer jetzt ein Säckchen hat, der nehme es, zugleich auch die Tasche, und wer nicht hat, der verkaufe seinen Rock und kaufe ein Schwert. 37. Denn ich sage euch: An mir muß noch in Erfüllung gehen, was geschrieben steht: Er wurde unter die Uebelthäter gerechnet. Denn das, was auf mich geht, findet sein Ende. 38. Sie aber sprachen Herr! sieh, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach: Es ist genug.

 Der Herr hatte zu Petrus gesagt (Cyrillus), daß er ihn verläugnen würde, nämlich zur Zeit seiner Gefangennehmung. Weil aber einmal seine Gefangennehmung erwähnt wurde, so verkündet er sofort die über die Juden kommende Drangsal. Daher heißt es: Und er sagte zu ihnen: Als ich euch ohne Säckchen aussandte u.s.w. Denn der Erlöser hatte die heiligen Apostel ausgesandt, in den Städten und Flecken das Reich Gottes zu predigen, und ihnen befohlen, daß sie ohne Sorge um Körperliches dahingingen, sondern auf ihn die ganze Hoffnung des Lebens setzten.

Das Fest der Opferung der allerseligsten Jungfrau Maria

21. November
Dieses Fest wurde unter dem Namen Einführung oder Eintritt der Jungfrau Maria in dem Tempel, in der morgenländischen Kirche schon im vierten Jahrhundert nach Christi Geburt gefeiert. Vom Morgenlande verpflanzte es sich auch in das Abendland, wo es bereits im Jahre 1375 in Frankreich und Deutschland gefeiert wurde, bis es endlich durch Papst Paul II. förmlich fiir die ganze Kirche als Fest angeordnet wurde. Es hat aber dieses Fest zum Gegenstand jene lehrreiche Begebenheit, welche uns die heilige Überlieferung erzählt, gemäß welcher die allerseligfte Jungfrau sich von ihrer zartesten Kindheit an dem Herrn im Tempel aufgeopfert und ihre Jungfrauschaft ihm geweiht hat.

Montag, 21. Oktober 2013

1. Buch Moses (Holzstiche)


 1. Buch Moses


Capitel 1

Der heilige Apostel Andreas (Vita)

Der heilige Andreas war ein leiblicher Bruder des heil. Petrus und trieb wie dieser das Fischerhandwerk. Von Jesus zu seinen Jüngern berufen, verließ er alles, und folgte ihm nach. Er war Zeuge des Leidens und Sterbens, der Auferstehung und Himmelfahrt Jesu gewesen und hat gewiß auch mit der glorwürdigen Mutter des Heilandes viel verkehrt, wie er dann auch mit ihr am Pfingstfeste den heiligen Geist empfangen hat. Als die heiligen Apostel ausgingen in die Welt, um das heilige Evangelium zu predigen und als sie deshalb das apostolische Glaubensbekenntniss festsetzten, daß die Richtschnur und der Inhalt ihrer Predigten sein sollte und daß sie denjenigen, welche getauft werden wollten, zur gläubigen Annahme und zum treuen Bekenntnisse vorlegten, hat der heilige Andreas, wie Skt. Augustin bezeugt, demselben den Artikel beigesetzt: "Geboren aus Maria der Jungfrau." Nach dem der heilige Apostel verschiedene Länder durchwandert und überall das Wort vom Kreuze gepredigt hatte, kam er zuletzt nach Achaia, und ließ sich zu Patras, der Hauptstadt des Landes nieder.

Der Brief des Judas (Allioli-Bibel)

Der katholische Brief des heiligen Apostel Judas aus der Heiligen Schrift aus der Vulgata mit Bezug auf den Grundtext neu übersetzt und mit kurzen Anmerkungen erläutert von Dr. Joseph Franz Allioli mit Approbation des apostolischen Stuhles Achte Auflage der Ausgabe mit zur Seite stehendem lateinischen Urtext der Vulgata. 2. Auflage. München und Landshut. Vogelsche Verlagsbuchhandlung 1854.

Vorbericht

Judas oder Thaddaus, welche beyde Namen dasselbe, nämlich Bekenner bedeuten, war ein Sohn des Alphäus und Bruder des heiligen Jacobus des Jüngern, ein Verwandter des Herrn (Sieh Einleitung zum Briefe des heiligen Jacobus). Der Brief ,den wir von ihm haben, und der den katholischen Briefen beygezählt wird (Siehe Einleitung zum Briefe des heil. Jacobus), hat große Äehnlichkeit mit dem zweyten Kapitel des zweyten Briefes des heiligen Apostels Petrus, und Manche haben daher gemeint der eine Brief sey bey der Abfassung des Andern benützt worden. Ob aber Petrus oder Judas früher geschrieben habe ist mit Bestimm heit nicht zu ermitteln, so wenig als sich über Ort und Zeit der Abfassung des Briefes Judä etwas festsetzen läßt. Warnungen vor Irrlehrern und Ermahnungen zu einem christlichen Wandel machen den Inhalt des Schreibens aus.Ddie Aechtheit wurde in der alten Kirche hie und da bezweifelt, aber bald allgemein angenommen.

Ein Capitel

Judas schreibt an die geliebten Berufenen, und grüßt sie. Ich halte für nöthig, euch zu ermahnen, im Glauben standhaft zu seyn; denn es haben sich Irrlehrer eingeschlichen, die bey einem unreinen Wandel Jesum Christum verläugnen. Wie Gott die ungläubigen Aegypter, die rebellischen Engel und die Sodomiten bestraft hat, so wird es auch diesen Verächtern der Obrigkeit gehen, die doch von dem heiligen Erzengel Michael ein Beyspiel nehmen sollten, der nicht einmal über den Satan das Verdammungsurtheil aussprach, sondern alles Urtheil Gott anheimstellte. Henoch hat auch ihretwegen von dem Gerichte geweissagt. Erinnert euch, daß die Apostel euch vor sinnlichgesinnten Ketzern gewarnt haben, die in der letzten Zeit auftreten werden. Seyd standhaft im Glauben und der Liebe, und rettet die in Gefahr stehen, aus dem Verderben. Jesus Christus sey gelobt in alle Ewigkeit.

Kommentare und Verweise

Sonntag, 20. Oktober 2013

Fest des Königtums unseres Herrn Jesus Christus - Hymnus

letzter Sonntag im Oktober


Dem hehren Fürst der Ewigkeit,
Dem Völkerkönig Jesus Christ,
Dem Herrn, der unsre Herzen kennt,
Gilt unser froher Lobgesang.

Die Gottesleugner toben laut:
Wir wollen nicht, dass Christus herrscht!
Wir aber jubeln hocherfreut,
Bekennen Dich als höchsten Herrn.

O Christus, hehrer Friedensfürst,
Mach alle Welt Dir untertan
Und führe die verirrte Schar
Zur e i n e n Herde wieder heim.

Dafür hängst Du am Kreuzesstamm,
Die Arme weithin ausgespannt,
Und zeigst Dein liebevolles Herz,
Das von dem Speer durchstochen ist.

Hl. Bekenner Johannes Kantius - Hymnus

20. Oktober
Johannes, Ruhm des Polenvolkes,
Des Priesterstandes hehrer Glanz,
Der hohen Schule Leucht und Zier,
Du Vater deines Vaterlandes!

Was Gott uns im Gesetz befiehlt,
Hast du gelehrt in Wort und Tat.
Das Wissen nur bringt nicht Gewinn,
Im Werke müssen wir uns mühen.

Freitag, 18. Oktober 2013

Katakombenkapelle (Holzstich)


Katakombe der Hl. Agnes


Pfingsten (Holzstich)


Hl. Paulus (Holzstich)


Hl. Erzengel Michael - Hymnus (Brevier)

29. September
Des Vaters Abglanz, Jesus Christ, 
Du Lebensquell der Seelen all,
Wir jubeln mit der Engel Schar,
Die ständig Deinem Worte lauscht.

Für Dich erhebt sich dichtgedrängt
Vieltausendfache Kämpferschar
Sankt Michael hält hoch das Kreuz
Und führt uns auf dem Weg des Heils.

Er stößt des Drachen schrecklich Haupt
In tiefen Höllenschlund hinab,
Stürzt Satan selbst samt seinem Heer
Aus hoher Himmelsfeste ab.

Der heil. Martyrer Stephan der Jüngere (Vita)

 Der heil. Martyrer Stephan der Jüngere.


 Die Eltern dieses glorreichen Martyrers für die Ehre der unbefleckten Himmelskönigin wohnten zu Konstantinopel und waren sehr reich, aber auch ungemein gottesfürchtig. Ein Kummer aber drückte ihr Herz; sie hatten wohl Töchter, aber keinen Sohn, der ihren Namen und ihren Stamm fortpflanzeu konnte. - Deßhalb gingen die frommen Eltern öfters in die damals berühmte Kirche der Lieben Frau in den Blachernen, und flehten dort um das Geschenk eines Knaben. Am Charfreitage durchwachten sie die ganze Nacht in der Kirche, und die Mutter warf sich voll kindlichen Vertrauens vor das Gnadenbild der Gottesmutter, rief mit heißer Inbrunst ihre Fürbitte an, und that das Gelübde, wenn die Mutter der Barmnherzigkeit ihr einen Sohn schenken werde, denselben ihrem göttlichen Sohne Jesus zu weihen. Während des Gebetes schlief sie ein, und siehe, da erschien ihr in unbeschreiblichem Glanze eine überaus schöne Matrone, welche also zu ihr sprach: "Gehe hin in Frieden, o Frau, es wird dir werden, was du begehrt," und alsbald verschwand. - Anna, so hieß die Mutter, erwachte voller Freude und verließ ganz getröstet die Kirche. - Nach einiger Zeit brachte sie wirklich einen Sohn zur Welt, den Anna alsbald in die Kirche trug und mit den Worten: "Nimm hin das Kind, welches ich dir und deinem Sohne weihe," aufopferte. Hierauf zeigte sie vor ihrem staunenden Manne mit dem Finger auf das Bild der Gottesmutter, und sprach zu ihm: "Diese hat uns den Knaben geschenkt, und ihr sei er daher geweiht." Darob war der fromme Ehegatte sehr erfreut und dankte innig der Lieben Frau für diese Gnade.

Unsere Liebe Frau vom Berge Carmel (Holzstich)


aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Hl. Jacob der Größere (Holzstich)


aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Hl. Anna (Holzstich)


aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Hl. Ignatius (Holzstich)


aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Hl. Alfonso Maria de' Liguori (Holzstich)


aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Hl. Dominicus (Holzstich)


aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Mariensäule in München (Holzstich)


aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Mariä Himmelfahrt (Holzstich)


aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Hl. Helena (Holzstich)


aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Hl. Bernhard (Holzstich)


aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Hl. Augustinus (Holzstich)


aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Hl. Matthäus (Holzstich)


aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Hl. Franz von Assisi (Holzstich)


aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Hl. Lucas (Holzstich)


aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Das Schutzfest Unserer Lieben Frau (Holzstich)


aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Hl. Albert der Große (Holzstich)


aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Hl. Cäcilia (Holzstich)


aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Hl. Stephan der Jüngere (Holzstich)

aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Hl. Apostel Andreas (Holzstich)


aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Hl. Franz von Xaver (Holzstich)


aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Hl. Nikolaus (Holzstich)


aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Hl. Petrus Canisius (Holzstich)


aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Weihnachten (Holzstich)


aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Weihnachten (Holzstich)



aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Hl. Evangelist Johannes (Holzstich)


aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Hl. Silvester (Holzstich)

aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Maria Magdalena - Holzstich


aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Hl. Nikolaus - Holzstich


aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1861

Die Hl. Unschuldigen Kinder - Holzstich

aus dem Buch Legende von den lieben Heiligen Gottes Georg, Ott 1857

Erzmartyrer Stephanus - Kirchengebet (Brevier)

Wir bitten dich, o Herr, gib uns die Kraft, das was wir verehren, auch nachzuahmen; lehre uns also auch die Feinde zu lieben; denn wir feiern heute das Geburtsfest dessen, der es fertig brachte, selbst für seine Verfolger zu beten zu unserm Herrn Jesus Christus, Deinem Sohn; der mit Dir lebt.

Erzmartyrer Stephanus - Hymnus (Brevier)

26. Dezember

Oh unbesiegter Glaubensheld,
Du bist gefolgt dem Gotteslamm,
Hast unterdrückt der Feinde Schar
Und trägst als Sieger Himmelskron.

Durch deine Fürsprach wasche uns
Von aller Sündenmakel rein,
Halt fern das böse, das befleckt
Und uns des Leben Frohsinn raubt.

Marcus XVI, 14. - 18. Goldene Kette (Catena Aurea)

Marcus 16, 14 - 18


14. Zuletzt erschien er aber den Elfen, da sie zu Tische saßen, und verwies ihnen ihren Unglauben und die Härte ihres Herzens, weil sie denen, welche ihn nach der Auferstehung gesehen hatten, nicht glaubten.

15. Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in die ganzeWelt, und prediget das Evangelium jeglichem Geschöpfe.

16. Wer glaubt und sich taufen läßt, wird selig werden: wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.

17. Es werden aber denen, welche glaubten, diese Wunder folgen: In meinem Namen werden sie Teufel austreiben, mit neuen Sprachen reden,

18. Schlangen aufheben, und wenn sie etwas Tödtliches trinken, wird es ihnen nicht schaden; den Kranken werden sie die Hände auflegen und sie werden gesund werden.

In dem Marcus das Evangelium schließen will (Glossa (non exstat)), erwähnt er die letzte Erscheinung, welche Christus nach seiner Auserstehung mit den Jüngern hatte, indem er sagt: Zuletzt erschien er aber den Elfen u.s.w.- Es ist aber zu bemerken (Gregor. hom. 29.in Evang.), was Lucas in der Apostelgeschichte (Cap.1) erzählt: Indem er mit ihnen aß, befahl er ihnen, von Jerusalem sich nicht zu entfernen, und kurz darauf heißt es: Er erhob sich vor ihren Augen. Denn er aß und fuhr empor, damit nämlich durch die That des Essens die Wirklichkeit des Fleisches deutlich würde. Daher heißt es auch hier, daß er zuletzt, als sie zu Tische saßen, ihnen erschien. -  Er erschien aber den Elfen (Hieronymus), da sie zumal versammelt waren, damit Alle Zeugen wären und Allen erzählten, was sie gemeinsam sahen und hörten.

Hl. Bischof und Bekenner Nikolaus, Kirchengebet und Lesungen (Brevier)

6. Dezember

Kirchengebet:


Gott, Du hast den heiligen Bischof Nikolaus durch zahllose Wunder verherrlicht; gib, wir bitten Dich, daß wir durch seine Verdienste und Fürbitte von den Flammen der Hölle verschont werden; durch unsern Herrn.
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Lesungen:

Der Brief an die Galater Capitel 4, 22. - 31. (Allioli-Bibel)


Der Brief an die Galater aus der Heiligen Schrift aus der Vulgata mit Bezug auf den Grundtext neu übersetzt und mit kurzen Anmerkungen erläutert von Dr. Joseph Franz Allioli mit Approbation des apostolischen Stuhles Achte Auflage der Ausgabe mit zur Seite stehendem lateinischen Urtext der Vulgata. 2. Auflage. München und Landshut. Vogelsche Verlagsbuchhandlung 1854.


Der Brief an die Galater

Das fünfte Buch Mosis, Deuteronomium, Vorbericht (Allioli-Bibel)


Das fünfte Buch Mosis aus der Heiligen Schrift aus der Vulgata mit Bezug auf den Grundtext neu übersetzt und mit kurzen Anmerkungen erläutert von Dr. Joseph Franz Allioli mit Approbation des apostolischen Stuhles Achte Auflage der Ausgabe mit zur Seite stehendem lateinischen Urtext der Vulgata. 2. Auflage. München und Landshut. Vogelsche Verlagsbuchhandlung 1854.


Das fünfte Buch Mosis, Deuteronomium

Vorbericht



Das fünfte Buch Mosi heißt in der griechischen und lateinischen Uebersetzung  Deuteronomium, d. i. zweites Gesetz, Weil darin das schon gegebene Gesetz auf eine neue, ausführlichere und eindringliche Weise eingeschärft wird. Nach dem heiligen Hieronymus erhielt es diesen Namen, weil es das prophetische Vorbild des christlichen Gesetzes war, welches insofern auch ein zweites Gesetz genannt werden kann, als es die versinnlichten, figürlichen Religionseinrichtungen des Judenthums in einer neuen, höhern, geistigen Weise wieder gab, und das, was bei diesem nur Bild war, zur Sache erhob. Moses fing die Wiederholung des

Hl. Katharina - Legenda Aurea

... "Es ziemte deiner Würdigkeit wohl, o Kaiser, und die Vernunft riete es, dass ich dir meinen Gruß entböte, wäre es, dass du den Schöpfer des Himmels erkenntest und dein Herz zögest von den falschen Abgöttern". Und stund vor des Tempels Tür und hub an, durch unterschiedliche Schlüsse der Syllogismen allegorisch und metaphorisch, dialectisch und mystisch mit dem Kaiser mancherlei Ding zu disputieren. Darnach kam sie wieder zu gemeiner Rede und sprach "Dies habe ich dir gesagt als einem weisen Manne. Aber nun sprich: warum hast du ohne Nutz dieses Volk hergeladen zu der Torheit, dass sie den Abgöttern sollen opfern? Verwundert dich dieser Tempel, der von der Hand der Werkleute gemacht ist, und seine köstliche Gezierde, die wie ein Staub ist vor des Windes Angesicht: so sieh an den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was darin ist; verwundere dich der Gezierde des Himmels, als da ist Sonne, Mond und Sterne, und nimm wahr ihren Dienst, wie sie von Anbeginn der Welt bis zu dem Ende Tag und Nacht laufen gen Untergang und wiederkehren von Aufgang, und werden nimmer müde. Siehest du das mit Fleiß an, so frage und verstehe, wer wol gewaltiger möge sein. Erkennest du aber den Herrn, so er es dir selber giebt in deinen Sinn, und wirst inne, dass ihm niemand gleichen mag, so sollst du ihn anbeten und preisen, denn er ist ein Gott aller Götter und ein Herr aller Herren". Darnach sprach sie gar weislich von der Menschwerdung des Sohnes, dass der Kaiser erschrak, ... (externer Link, ganze Legende)

Heiliger Nikolaus (Legenda aurea)

Nicolaus kommt von nicos, das ist Sieg, und laos, das ist Volk, und heißt also: ein Überwinder des Volks, nämlich aller Untugenden, die gewöhnlich und gemein sind. Oder er heißt Sieg des Volks, weil er viele Völker durch Ermahnung und Beispiel gelehrt hat, wie sie die Untugenden und Sünden sollen überwinden. Oder Nicolaus kommt von nicos, Sieg, und laus, Lob: sieghaftes Lob. Oder es kommt von nitor, Glanz, und laos, Volk: Glanz des Volks; denn in ihm war das, was rein und glänzend macht. Denn wie Ambrosius schreibet: Rein macht göttliche Rede, rein macht wahre Beichte, heilige Betrachtung, gutes Tun. Sein Leben haben aufgeschrieben die Meister von Argos. Argos aber ist, wie Isidorus schreibt, eine Stadt in Griechenland, daher man die Griechen auch Argiver nennt. Auch findet man, Methodius der Patriarch habe es griechisch aufgeschrieben, und der Diacon Johannes es ins Lateinische übersetzt und etliches hinzugetan. Nicolaus ist geboren aus der Stadt Patera, von frommen und reichen Eltern: Fortsetzung externer Link

2. Brief an die Corinther Cap.6, 1.-10. (Allioli-Bibel)

aus der Heiligen Schrift aus der Vulgata mit Bezug auf den Grundtext neu übersetzt und mit kurzen Anmerkungen erläutert von Dr. Joseph Franz Allioli mit Approbation des apostolischen Stuhles Achte Auflage der Ausgabe mit zur Seite stehendem lateinischen Urtext der Vulgata. 2. Auflage. München und Landshut. Vogelsche Verlagsbuchhandlung 1854.

Hl. Jungfrau und Martyrin Katharina - Kirchengebet (Brevier)

25. November
Gott, Du hast auf dem Gipfel des Berges Sinai dem Moses das Gesetz gegeben und hast wunderbarerweise an den gleichen Ort durch deine heiligen Engel den Leichnam deiner heiligen Jungfrau und Martyrin Katharina übertragen lassen; wir bitten dich, gib, daß wir auf ihre Verdienste und ihre Fürsprache hin zu dem Berge, der Christus ist, gelangen können: der mit dir lebt.

(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

Hl. Apostel Andreas - Hymnus aus dem Brevier

30. November
Der Erdkreis jauchzte auf in Freud,
Der Himmel schalle laut vor Lob,
Die Ehre der Apostelschar
Verkünden Erd und Sternenwelt.

Ihr seid die Richter aller Zeit,
Die wahren Leuchten dieser Welt,
Euch bitten wir aus Herzensgrund:
Erhöret unser innig Flehn.

Ihr schließt des Himmels Thore zu
und löst den Riegel durch ein Wort:
O mach auch uns, wir bitten euch,
Von allen Sündenfesseln frei.

Fest Allerheiligen - Hymnus aus dem Brevier

1. November
Sei gnädig uns, Herr Jesus Christ,
Da uns die mächtige Gottesbraut
An deinen höchsten Gnadenthron
Des Vaters milde Hand erfleht!

Und ihr. glückseligen Chöre all,
Du neunfach eingeteilte Schar,
Bannt Not und Leid vergangener Zeit,
Beschützt uns jetzt und immerdar.

Apostel und Prophetenschar,
Erwirkt uns Nachlass aller Schuld
Am Richterstuhl unseres Herrn!
Gar heiß ist unser Reueschmerz.

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Das heilige Evangelium Jesu Christi nach Matthäus Cap.4, 1.-11. (Allioli-Bibel)

aus der Heiligen Schrift aus der Vulgata mit Bezug auf den Grundtext neu übersetzt und mit kurzen Anmerkungen erläutert von Dr. Joseph Franz Allioli mit Approbation des apostolischen Stuhles Achte Auflage der Ausgabe mit zur Seite stehendem lateinischen Urtext der Vulgata. 2. Auflage. München und Landshut. Vogelsche Verlagsbuchhandlung 1854.





Jesus fastet, wird vom Teufel versucht, überwindet, fängt, nachdem Joannes gefangen gesetzt war, in Galiläa zu predigen an, beruft vier Apostel, und wirkt Wunder.

Bekehrung des hl. Apostel Paulus - Hymnus aus dem Brevier

25. Januar


Erhabener Lehrer Paulus, führe uns,
Zieh unsere Herzen mit dir himmelwärts,
Bis unser Glaube schaut das wahre Licht,
Und nur die Liebe wie die Sonne herrscht.

Der heiligsten Dreifaltigkeit sei Ruhm
Und Ehre, Macht und Lobpreis allezeit,
Die da in Einheit alles lenkt und führt
Durch alle Zeiten bis in Ewigkeit.
Amen

(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

Von den drey Gattungen guter Werke - Hl. Petrus Canisius

Kurzer Inbegriff der christlichen Lehre oder Katechismus des ehrwürdigen Lehrers Petrus Canisius der Gesellschaft Jesu Theologen - Aus dem lateinischen Originalwerke in das Deutsche übersetzt - Dritte sehr verbesserte und um sieben Druck Bogen vermehrte Auflage  (1826)

Fünftes Hauptstück.

Von der Christlichen Gerechtigkeit



Von den drey Gattungen guter Werke.


 I. In welchen guten Werken besteht die christliche Gerechtigkeit?

Diese Gerechtigkeit breitet sich (a) so weit aus, daß sie alles Gute was ehrbar, gerecht und gottselig geschieht, in sich enthält, und zu begehren und zu vollbringen uns vorstellt. Darum ermahnt der Apostel die Gläubigen so: (b) Wandelt würdig, daß ihr Gott in allen Dingen gefallet, und fruchtbar seyd in allen guten Werken. (c) Befleißiget euch des Guten nicht allein vor Gott, sondern auch vor alle Menschen. Denn das ist der wahre Gebrauch und die eigentliche Frucht unsers Berufes und der christlichen Gerechtigkeit, die uns durch Christus erworben worden, wie Petrus bezeugt: (d) Daß wir den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben, das heißt, wie von St. Paulus erklärt worden ist, (e) daß wir alles gottlose Wesen und die weltlichen Lüste, und nüchtern, und gerecht und gottselig leben in dieser Welt. Auf diesen nämlichen Sinn hin, wird uns auch jener evangelische Spruch vorgehalten: (f) Daß wir erlöset aus der Hand unserer Feinde, ohne Furcht ihm dienen sollen, in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor ihm alle unsere Lebenstage. Denn deßwegen hat uns Christus erlöset (g) von aller Ungerechtigkeit, daß er sich selbst ein Volk reinigte, das ihm angenehm wäre und eifrig zu guten Werken. (h) Denn wir sind Gottes Geschöpf, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott vorbereitet hat, daß wir in denselben wandeln sollen.

 So schreibt Paulus immer und gleich und ermahnt Alle, die christliche Gerechtigkeit allzeit zu beobachten und zu üben. Daher ermahnt Johannes klug und lehrt ganz bestimmt: (i) Kindlein, lasset euch von Niemand verführen. Wer Gerechtigkeit wirkt, der ist gerecht, gleich wie Er (Gott) gerecht ist; wer Sünde thut, der ist aus dem Teufel. Und Jakobus lehrt auf gleiche Weise: (k) Aus den Werken wird der Mensch gerechtfertlget und nicht aus dem Glauben allein. Denn gleichwie der Leib ohne Geist todt ist, so auch ist der Glaube ohne die Werke todt. Alsdann spricht der Nämliche wieder: (l) Wer aber in das Gesetz der vollkommenen Freyheit geschaut (oder das vollkommene Gesetz, das ein Gesetz der Freyheit ist durchschaut hat) und darin verharrt, der nicht ein vergeßlicher Hörer, sondern ein Thäter des Werkes ist, dieser wird in seiner That selig werden. Wahrlich auch nichts anderes wollte Paulus, da er sprach: (m) Nicht die das Gesetz hören, sind vor Gott gerecht, sondern die das Gesetz thun, werden gerechtfertiget.

Montag, 14. Oktober 2013

Die Offenbarung des heiligen Apostels Johannes Capitel 1- 5 (Allioli-Bibel)

aus der Heiligen Schrift aus der Vulgata mit Bezug auf den Grundtext neu übersetzt und mit kurzen Anmerkungen erläutert von Dr. Joseph Franz Allioli mit Approbation des apostolischen Stuhles Achte Auflage der Ausgabe mit zur Seite stehendem lateinischen Urtext der Vulgata. 2. Auflage. München und Landshut. Vogelsche Verlagsbuchhandlung 1854.


Die Offenbarung des heiligen Apostels Johannes


Vorbericht

Die Offenbarung (Apocalypse) ist das einzige Buch des Neuen Testamentes, welches die Weissagung zum fast ausschließlichen Gegenstande hat. Sie handelt von der Weiterentwicklung des messianischen Reiches auf Erden, von dem Siege über seine beyden Feinde, das Judenthum und Heidenthum, und seinem Uebergange ins ewige himmlische Reich nach der Wiederkunft des Henn am Ende der Zeit. Ueber alles dieses belehrt sie nicht in der gewöhnlich prophetischen Sprache, welche die künftigen Begebenheiten geradezu in einfacher Darstellung oft ohne allen Bilderschmuck anzeigt, sondern in einer Reihe von sinnbildlichen Gesichten, die auf eine höchst kunstreiche oder vielmehr wunderbare Weise unter sich zusammenhängen, und ein vollkommenes Bild von den Schicksalen der Kirche Gottes auf Erden von ihren ersten Kämpfen bis zu ihrem vollendeten Siege am Allende geben. Nach dem im Eingangsgesichte angegebenen Gegenstände zerfallt das Buch in zwey Haupttheile (C. 1,19.), in die Nachricht über das, was ist, nämlich über den Zustand der sieben kleinasiatischen Gemeinden, die zugleich als Bild der ganzen Kirche stehen (C, 2. 3); dann in das, was geschehen soll, d. h. in die Weissagung von dem Kampfe und Siege der Kirche über ihre Feinde (C. 4 - 22). In dieser Weissagung wird zuerst der Kampf des christlichen Reiches mit dem Judenthume und sein Sieg darüber vorgestellt. Jerusalem fällt. In einer Reihe von Gesichten werden die Strafgerichte gesinnbildet, welche allmählig über Land, Stadt und Tempel ergehen, bis ihr gänzlicher Untergang verhängt und verkündet wird (C. 4-12). Nach dieser Darstellung des Sieges über das Judenthum schreitet die Weissagung zu dem Triumphe fort, den die Kirche Christi auch über das Heidenthum feiert, welches, gleich nachdem Jerusalem gefallen war, mit verstärkter Wuth und noch größerer Macht das Christenthum zu vernichten suchte. Das Heidenthum mit seinen Mächten und die kleine Schaar der Christen treten sich gegenüber auf den Kampfplatz. Der Himmel entscheidet sich für die heiligen Kämpfer, und in einer Reihe von sinnbildlichen Gesichten wird der Sturz des römischen Reiches, sowie der abgöttischen, mit, Greuel erfüllten Hauptstadt Rom verkündet und verhängt (C. 13 - 19), wornach das Christenthum auf eine lange Zeit (tausend Jahre) zu äußerer Herrschaft in der Welt gelangt (C. 20, 1-6). Nachdem dem Satan diese lange