Mittwoch, 1. März 2017

Montag in der Oktav der Himmelfahrt des Herrn - hl. Chrysostomus aus dem Brevier

Lesung 4-6
Predigt des hl. Johannes Chrysostomus

Als Christus zum Himmel auffuhr, brachte er dem Vater die Erstlinge unserer Natur dar. Der Vater blickte mit Bewunderung auf diese Gabe, einerseits wegen der Würde dessen, der sie darbrachte, andererseits auch wegen der Makellosigkeit der Gabe selbst. Er nahm die Gabe bei der Hand, führte sie zu seinem Throne, ja, was noch mehr ist, er setzte sie zu seiner Rechten. Wir wollen sehen wer der ist, der hören durfte: Setze dich zu meiner Rechten! und was für eine Natur es war, zu der Gott sagte: Teile mit mir meinen Thron! Es ist jene Natur, die einst das Wort hören mußte: Du bist Staub, und sollst wieder zu Staub werden. Es war ihm nicht genug, in die Vollkommenheit des Himmels einzuziehen und bei den Engeln zu sein. Er drang vielmehr in den Himmel ein, stieg empor über die Cherobim, erhob sich über die Seraphim und machte nicht eher Halt, als bis er den Thron des Herrn erreicht hatte. Bedenke doch, welch ein Abstand ist zwischen Himmel und Erde, ja, wie weit die Hölle von der Erde entfernt ist, wie weit es ist im Himmel bis zu den obersten Sphären, von da bis zu den Engeln, bis zu den höchsten Mächten, bis zum Throne Gottes selbst! Über all das wurde unsere Natur emporgehoben; der Mensch, der so tief gefallen war, daß er nicht tiefer hätte sinken können, wurde zu einem so erhabenen Throne emporgehoben, daß er nicht mehr höher steigen konnte. Das meint auch Paulus, wenn er sagt: Der hinabstieg, ist derselbe, der auch hinauffuhr. Und wiederum. Er stieg herab auf die Erde hier unten und stieg empor über alle Himmel. Merkt euch also, wer da aufgefahren ist und welche Natur erhoben wurde! Ich verweile gern bei diesem Gegenstand. Wenn wir an das ganze Menschengeschlecht denken, dann können wir nur staunen über die Güte Gottes, der eine solche Ehre und Herrlichkeit unserer Natur verliehen hat. Heute sah man sie erhöht über alles andere; heute sahen sie Engel und Erzengel, wie unsere Natur auf dem Throne des Herrn in unvergänglicher Herrlichkeit glänzte.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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