Freitag, 24. März 2017

Hll. Apostel Petrus und Paulus - Hl. Hieronymus aus dem Brevier

29. Juni
Lesung 7-9
Matth. 16, 13-19

Auslegung des hl. Priesters Hieronymus
Der Herr sagt ganz treffend: Für wen halten die Leute den Menschensohn? Denn diejenigen, welche nur vom Menschensohn reden, sind eben Menschen; die aber seine Gottheit erkennen, werden nicht Menschen sondern Götter genannt. Und sie antworteten: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elias. Ich wundere mich, daß einige Schriftausleger nach dem Grund für die einzelnen irrigen annahmen fragen und lang und breit untersuchen, weshalb die einen unseren Herrn Jesus Christus für Johannes, andere für Elias, andere für Jeremias oder einen Propheten gehalten haben. Denn sie konnten wegen des Elias oder des Jeremias genauso sich täuschen, wie Herodes mit Johannes sich getäuscht hat, da er sagte: Johannes, den ich enthaupten ließ, ist von den Toten auferstanden, und wunderkräfte wirken in ihm. Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Kluger Leser, beachte, daß nach dem Folgenden und dem Zusammenhang der Rede die Apostel nicht Menschen, sondern Götter genannt werden. Nachdem er gesagt hatte: Für wen halten die Leute den Menschensohn? fuhr er fort: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Jene, die eben Menschen sind, denken nach Menschenart; ihr aber, die ihr Götter seid, für wen haltet ihr mich? Petrus bekennt im Namen aller Apostel: Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Er nennt Gott den Lebendigen, zum Unjterschied von jenen Göttern, die für Götter gehalten werden, aber tot sind. Jesus antwortete ihm: Selig bist du, Simon, Sohn des jonas. Er erwidert auf das Zeugnis des Apostels über ihn. Petrus hatte gesagt: Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Und dieses wahre Bekenntnis empfängt seinen Lohn: Selig bist du, Simon, Sohn des Jonas. Warum selig? Nicht Fleisch und Blut hat dir das offenbart, sondern der Vater hat es dir offenbart. Was Fleisch und Blut nicht offenbaren konnte, ist durch die Gnade des Heiligen Geistes offenbar worden. Petrus erhält also nach seinem Bekenntnis seinen Namen; denn er hat eine Offenbarung vom Heiligen Geist empfangen, und ist darum auch ein Sohn desselben zu nennen; denn sohn des jonas heißt in unserer Sprache so viel wie: Sohn der Taube.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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