Donnerstag, 2. März 2017

Dienstag in der Oktav der Himmelfahrt des Herrn - hl. Papst Gregor aus dem Brevier

Lesung 7-9
Markus 16, 14-20
Auslegung des hl. Papstes Gregor

Nun wollen wir überlegen, was es bedeutet, daß Markus schreibt: Er sitzt zur Rechten des Vaters; Stephanus hingegen sagt: Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen. Was soll das bedeuten, daß Markus ihn sitzen, Stephanus ihn aber stehen sieht? Brüder, ihr wißt es ja, daß das Sitzen dem Richter zukommt, das Stehen aber dem Kämpfer oder einem, der dem Kämpfer Hilfe leistet. Weil also unser Erlöser, nachdem er in den Himmel aufgenommen wurde, nun schon fast alles richtet und vor allem am jüngsten Tage als Richter über die ganze Welt kommen wird, darum schreibt Markus, daß er nach seiner Himmelfahrt auf dem Throne sitze; nach seiner glorreichen Auffahrt wird er ja als Richter am Ende der Welt erscheinen. Stephanus aber stand mitten im harten Kampf; er sah ihn stehen, weil er ihn zum Helfer hatte; denn damit er auf Erden über den Unglauben seiner Verfolger siegen konnte, stritt vom Himmel her die Gnade des Herrn für ihn. Dann heißt es: Sie aber gingen hin und predigten überall, und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte ihr Wort durch die darauffolgenden Wunder. Woran anders sollen wir hier denken, was anders in unserem Gedächnis einprägen, als daß auf den Befehl der Gehorsam, auf den Gehorsam die Wunderzeichen gefolgt sind? Da wir nun mit Gottes Hilfe den Abschnitt des Evangeliums kurz erklärt haben, bleibt nur noch übrig, daß wir über den Inhalt des hohen Festgeheimnisses selbst etwas sagen.


(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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