Mittwoch, 18. Dezember 2013

Vigil der Geburt des Herrn - hl. Hieronymus

(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)
Matth. 1, 18 -24
24.Dezember 
   
Warum wird der Heiland nicht von einer gewöhnlichen Jungfrau sondern von einer verlobten empfangen? Zunächst, damit durch den Stammbaum Josephs auch die Herkunft Mariä bezeugt werde; sodann, damit sie nicht als Ehebrecherin von den Juden gesteinigt werde; drittens, daß sie auf ihrer Flucht nach Ägypten einen Trost habe. Der Blutzeuge Ignatius führte noch einen vierten Grund an, warum der Heiland von der Verlobten empfangen ward. Auf daß, meint er, seine Geburt dem Teufel verborgen bliebe, weil er ihn nicht von einer Jungfrau, sondern von einem verheirateten Weibe geboren glaubt. Ehe sie zusammen kamen, fand es sich, daß sie empfangen hat vom Heiligen Geiste. Von keinem anderen ist dies bemerkt worden als von Joseph, der als Verlobter um die Geheimnisse seiner künftigen Ehefrau wusste. Wenn es aber heißt: ehe sie zusammen kamen, so folgt daraus nicht, daß sie später zusammenkamen, sondern die Schrift zeigt uns nur, daß es noch nicht geschehen war. Joseph aber ihr MAnn, weil er gerecht war und sie nicht in Verlegenheit bringen wollte, dachte sie heimlich zu entlassen. Denn wer einer Gefallenen anhangt, wird ein Leib mit ihr; und im Gesetze ist bestimmt, daß nicht nur die Schuldigen, sondern auch alle Mitwisser der Sünde anheimfallen. Wie kann nun Joseph, da er ein Vergehen der Verlobten geheim hielt, gerecht gepriesen werden? Das ist ein Zeugnis für Maria. Denn Joseph kannte ihre Keuschheit und wunderte sich sehr über das, was geschehen war. Weil er es sich aber nicht erklären konnte, darum wollte er schweigen.


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