Freitag, 20. September 2013

Die hl. Johannes und Paulus (Leben und Thaten der Heiligen Gottes)

Die hl. Johannes und Paulus, Martyrer zu Rom. (26. Juni)


 Johannes und Paulus waren leibliche Brüder, und stammten aus einer ansehnlichen Familie in Rom ab. Doch ihr größter Ruhm war, daß sie den Namen Christen nicht blos trugen, sondern auch demselben durch ihren Ehre machten. Beide stauden in Diensten der hl. Constantia, der Tochter Konstantin des Großen und begleiteten bei derselben ansehnlicheAemter. Vorzüglich zeichneten sich beide heilige durch Wohlthätigkeit aus, und die reichlichen Glücksgüter, womit sie gesegnet waren, floßen durch sie fast allein den Armen zu. Auch Constantia, ihre Gebieterin überließ  ihnen beträchtliche Summen, um selbe zu gleichen wohlthätigen Zwecken verwenden zu können, was denn die beiden Heiligen mit strengster Gewissenhaftigkeit besorgten.

 Als der Kaiser Julian der Abtrünnige zur Regierung gelangt war, wollte er die beiden heiligen die damals bei seinem Dienste thaten, an seinen Hof ziehen. Er wollte sie mit Ehrenstellen und Reichthümern überhäufen, nur hätten sie ebenfalls dem Götzendienste huldigen
sollen, den der Kaiser wieder einführen wollte. Doch die beiden Heiligen trachteten nicht nach dem Reichthum und Ehre und lieber wollten sie auf Alles verzichten, als ihrer heil. Religion untreu werden. Fest und unerschütterlich bestanden sie daher auf dem Bekenntnisse des heil. Glaubens.

 Das war gegen die Erwartung des Kaisers. Um aber vielleicht doch noch zum Ziele zu gelangen, ließ er den Heiligen Drohungen machen, und dann ihnen eine Bedenkzeit von zehn Tagen geben, während welcher sie sich nach seinem Willen erklären könnten. Doch wozu brauchten die beiden Heiligen noch Bedenkzeit? Sie waren schon vom ersten Augenblicke an entschlossen vom Christienthume keinen Finger breit abzuweichen; indeß nahen sie noch diese Frist an, verwendeten sie aber ganz dazu, um ihr Geld und ihre noch übrige Habe Habe den Armen zufließen zu lassen, und sich auf den bevorstehenden Marterkampf vorzubereiten.

 Als der elfte Tag angekommen war, und Johannes und Paulus immer noch ganz ihrer Weigerung, den Götzen zu opfern, beharrten, wurden sie vorerst in ihrem eigenen Hause verwahrt, daß keiner entfliehen, und auch Niemand zu ihnen kommen, oder mit ihnen sprechen könnte. Am Abende desselben Tages kam Terentianus ein Hauptmann, mit Soldaten zu ihnen. Er verlangte, daß sie dem Götzenbilde, das er bei sich hatte, Rauchwerk anzünden sollten. Solch ein Ansinnen wiesen aber die beiden Heiligen mit Verachtung zurück und weigerten sich standhaft so etwas zuthun. Da bedrohte sie der Hauptmanne mit dem Tode,l und ließ sogleich in dem Haufe eine Grube graben, in welche ihre Leichname sollten geworfen werden, wenn sie durch fortgesetze Weigerung sich des Todes schuldig machen würden. Aber eine solche Drohung schreckte die Heiligen nicht; lieber wollten sie ihr Leben lassen, als Jesum Christum verläugnen.

 Da nun der Hauptmann sah, daß alle seine Bemühung fruchtlos sey, so erfüllte er seine Drohung und ließ die beiden Heiligen in ihrem Hause enthaupten, die Leichname aber in die schon bereitete Grube werfen. Dann suchte er diesen gleichsam in Geheim verübten Mord so gut wie möglich zu verbergen; und daher sprengte man aus, Johannes und Paulus seyen in Verbannung abgeführt worden. Ihr Marthrertod hatte sich um das Jahr 362 zugetragen; bald aber wurde diese That einigen heil Martyrern geoffenbaret, die, weil sie es aussagten gleichfalls heimlich hingerichtet wurden. Nun aber bemächtigte sich des Sohnes des Terentianus ein böser Geist, was dem Vater endlich die Augen öffnete, und ihn zur Erkenntniß der christlichen Wahrheit brachte. Er ließ sich taufen und betete am Grabe der heil Martyrer, auch Sohn wurde von seiner Plage befreit und ließ sich taufen, worauf aber auch beide in kurzer Zeit von den Ungläubigen enthauptet, und so den heil. Martyrern beigesellet wurde, wie ihre Leiber neben jenen des heil. Johannes und Paulus ihre Ruhestätte fanden. 



Quelle: Leben und Thaten der Heiligen Gottes für das christkatholische Volk

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