Freitag, 20. September 2013

Der hl. Papst Zephirin (Leben und Thaten der Heiligen Gottes)

 Der heil. Zephirin, Papst (26. August)

Der hl. Pabst Zephirinus war von Geburt ein Römer und folgte im Jahre 202 dem Pabste Victor auf dem Stuhle des hl. Petrus nach. In demselben Jahre fachte der Kaiser Severus auf ein Neues wieder das Feuer der Christenverfolgung an. Es war dieß die funfte, und der hl Pabst fand alfo gleich am Anfange seines Oberhirtenamtes, um so mehr Gelegenheit ein Schützer und Treffer der Glaubigen zu seyn, obwohl auch ihm die Leiden aller verfolgten Bekenner Jesu Christi tief zu Herzen giengen. Noch viel mehr aber schmerzte ihn der Fall so vieler durch die Ketzer Irregeleiteten und Abtrünnigen.


 Nach einiger Zeit schenkte der Herr zwar seiner Kirche den Frieden wieder, doch die Verheerungen, welche durch die Irrlehrer angerichtet wurden dauerten immer noch fort, und verlängerten daher die tiefe Seelenbetübniß des hl. Pabstes. Indessen verhielt er sich nicht unthätig bei der Sache, sondern bekämpfte siegreich die Ketzerhäupter durch Widerlegung ihrer falschen Lehre. Am meisten betrübte sich der heil. Zephirin über den Fall Tertullians, der vorher ein muthiger Vertheidiger der heil. Religion und ein fruchtbarer Kirchenschriiftsteller war, dann aber in die Irrlehre der Montanisten gerieth.

 Zwar blieb der hl. Pabst während dieser traurigen Zeit nicht ganz ohne Trost und innige Wonne und Beruhigung ,wenn er sah wie muthvoll die hl. Blutzeugen für den Glauben litten, und sterbend die Siegespalme erkämpften, oder wenn Irregeleitete wieder zur Erkenntniß der Wahrheit zurückkehrten. Eine Freude letzterer Art machte ihm Natalius, der von den Ketzerhäuptern ganz gewonnen, und zu ihrem Bischofe aufgestellt worden war, den aber Gottes erbarmende Gnade auf wunderbareWeise dem Irrthume entriß, und der dann, mit einem Bußkleide angethan, vor die Füße des heil. Pabstes unter einem Strome von Thränen sich hinwarf, und um Gnade und Verzeihung und Wiederaufnahme in die Gemeinschaft der Gläubigen flehte. Hiemit noch nicht zufrieden bat er öffentlich und kniefällige die ganze rechtgläubige Gemeinde um Verzeihung, und gab solche Merkmale der aufrichtigsten Reue, daß Alle innigst gerührt wurden. Doch damals war die Kirchenzucht noch viel strenger als jetzt, und solche die den Glauben verläugneten oder einer Irrlehre sfich hingegeben hatten wurden erst nach langer Zeit und nach Verrichtung der strengsten Kirchenbuße wieder zur Gemeinschaft aufgenommen. Daher stand auch der hl. Pabst Zephirin lange an, den Natalius zur Kirchengemeinschaft zuzulassen und that es zuletzt nur in Hinsicht der aufrichtigen Reue dieses demüthigen Büßers. Des außerordentlichen Schmerzes wegen, den Natalius immerdar noch über seinen Fehler an den Tag legte, wurde er aber doch auch von den Kirchenstrafen freigesprochen, die er hätte auszustehen gehabt.

 Ein solcher Eifer gegen die Gotteslästerungen der Irrehrer fachte aber über den heil. Pabst den Zorn der letztern im höchsten Grade an, und sie verfolgten ihn auf die empörendste Weise. Doch weit entfernt, solche Leiden zu fürchten, rechnete er es sich für eine Ehre an, sich den Hauptvertheidiger der Gottheit Jesu Christi nennen zu hören, und für Jesus leiden zu dürfen. Er starb dann nach vielen Kämpfen im Jahre 197, nachdem er siebenzehn Jahre lang die Kirche Gottes geleitet hatte. Er wurde am heutigen Tage beerdigt auf jenem Kirchhofe, der seinen Namen führte. Einige zählen ihn auch den hl. Maryrern bei, welche Ehrenbenennung er wohl durch die vielen Leiden verdiente, denen er während jener stürmischen Zeiten ausgesetzt  war, wo er der hl. Kirche vorstand.


Quelle: Leben und Thaten der Heiligen Gottes für das christkatholische Volk

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