Mittwoch, 12. April 2017

Hl. Martyrer Januarius und Gefährten - Vita aus dem Brevier

19. September
Lesung 4-6
Januarius, Bischof von Benevent, wurde in der Christenverfolgung des Diokletian und Marimian wegen des Bekenntnisses des christlichen Glaubens nach Nola zu Timotheus, dem Statthalter von Campanien, geführt. Hier wurde seine Standhaftigkeit auf mannigfache Weise erprobt; er wurde in einen glühenden Ofen geworfen, kam aber unverletzt heraus; nicht einmal sein Gewand oder das Haar hatte das Feuer versengt. Voll Wut befahl nun der Statthalter, den Leib des Martyrers so lange auseinanderzuziehen, bis die Sehnen und Muskeln sich lösten. Inzwischen wurde auch sein Diakon Festus und sein Lektor Desiderius verhaftet, gefesselt und zusammen mit dem Bischof vor dem Wagen des Statthalters her Pozzuoli geschleppt. Dort wurden sie in den gleichen Kerker geworfen, in dem schon Sosius aus Misene und der Diakon Prokulus aus Pozzuoli sowie die Laien Eutyches und Akutius verwahrt wurden; diese waren zu den wilden Tieren verurteilt. Tags darauf wurden nun alle im Amphitheater den wilden Tieren vorgeworfen; doch diese vergaßen ihre natürliche Wildheit und legten sich dem Januarius zu Füßen. Timotheus schrieb das Zauberkünsten zu. Als er daraufhin die Blutzeugen Christi zum Tode durch Enthauptung verurteilte, wurde er plötzlich blind; auf Gebet des heiligen Januarius hin erhielt er jedoch gleich das Augenlicht wieder. Auf dieses Wunder hin nahmen ungefähr 5000 Menschen den christlichen Glauben an. Der undankbare Richter aber wurde durch diese Segenstat in keiner Weise milder gestimmt, sondern geriet durch die Bekehrung so vieler Leute nur in Wut. Vor allem aber hatte er große Angst vor den Dekreten der Kaiser und ließ darum den heiligen Bischof samt seinen Gefährten mit dem Schwerte hinrichten. Für die Bestattung ihrer Leichen sorgten die benachbarten Städte; jede von ihnen wollte nämlich einen bestimmten von ihnen sich zum Patron erwählen. Den Leib des heiligen Januarius holten sich auf Gottes Antrieb hin die Neapolitaner. Er wurde zuerst nach Benevent, dann ins Kloster Monte- Vergine und schließlich nach Neapel gebracht und dort in der Hauptkirche beigesetzt und glänzt durch viele Wunder. Besondere Erwähnung verdient, daß einst die Feuermassen, die aus dem Vesuv herauskamen, die nicht nur die nächste, sondern auch die weitere Umgebung zu verwüsten drohten und großen Schrecken verbreiteten, zum Erlöschen brachte. Bekannt ist auch, daß sein Blut, das in geronnenem Zustande in einem Glasgefäß aufbewahrt wird, sobald es in die Nähe seines Hauptes gestellt wird, auf wunderbare Weise flüssig wird und aufwallt, als wäre es eben erst vergossen worden. Das kann man bis auf den heutigen Tag sehe.

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