Mittwoch, 12. April 2017

Hl. Martyrer Eustachius und Gefährten - Vita aus dem Brevier

20. September 
Lesung 4-6
Eustachius, auch Plazidus genannt, war wegen seiner Abkunft, seines Reichtums und seines Kriegsruhms bei den Römern sehr angesehen. Unter Kaiser Trajan erhielt er Offiziersrang. Als er einst auf der Jagd einen erstaunlich großen Hirsch verfolgte, blieb das Tier plötzlich stehen und er erblickte zwischen seinem Geweih ein hohes, leuchtendes Bild des gekreuzigten Herrn Jesus Christus. Von diesem wurde er aufgefordert, das unsterbliche Leben sich zu erjagen. Da ließ er sich mit seiner Gattin Theophista und seinen beiden Kindern Agapitus und Theopistus in die Streiterschar Christi aufgenommen. Bald darauf kehrte er, wie ihm der Herr befohlen, nochmals an die Stätte der ersten Erscheinung zurück und hörte nun, wie Christus ihm voraussagte, was er in der Folge alles zu seiner Ehre leiden müsse. So ertrug er denn auch mit staunenswerter Geduld ganz unglaubliche Drangsale und geriet bald in die größte Not. Er sah sich gezwungen, heimlich zu fliehen; unterwegs wurde ihm zu seinem größten Schmerz zunächst seine Gattin und dann seine Kinder kläglich entrissen. Von so vielen Bedrängnissen heimgesucht, lebte er in einer fernen Gegend lange Zeit verborgen als Gärtner, bis er, durch eine Stimme vom Himmel getröstet und bei einer neuen Gelegenheit von Trajan gesucht und wiederum zum Heerführer im Kriege ernannt wurde. Aus diesem Kriegszug erhielt er unverhofft seine Kinder und seine Gattin wieder zurück und zog unter ungeheurem, allgemeinen Jubel als Sieger in Rom ein. Doch bald darauf wurde er aufgefordert, für den errungenen Sieg den nichtigen Göttern ein Opfer darzubringen; da weigerte er sich ganz entschieden. Auf alle mögliche Weise versuchte man vergeblich ihn zu bewegen, den christlichen Glauben abzuschwören. Da wurde er samt seiner Gattin und seinen Kindern den Löwen vorgeworfen. Über deren Zahmheit geriet der Kaiser in Wut und befahl, sie in einen ehernen Stier hineinzuwerfen, unter dem man Feuer angelegt und so zum Glühen gebracht hatte. Unter Lobpreis Gottes vollendeten sie hier ihr Martyrium und gingen am 20. September zur ewigen Seligkeit ein. Ihre Leiber blieben unversehrt und wurden von den Gläubigen ehrerbietig bestattet; später wurden sie unter allen Ehren in die auf ihren Namen gebaute Kirche übertragen.

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