Mittwoch, 12. April 2017

Hl. König und Bekenner Stephan - Vita aus dem Brevier

2. September
Lesung 4-6
Stephan brachte den christlichen Glauben und den Königstitel nach Ungarn. Vom Papst erhielt er die Königskrone und wurde in seinem Auftrag zum König gesalbt; darum stellte er auch sein Reich dem Apostolischen Stuhle zur Verfügung. Er errichtete mehrere fromme Häuser zu Rom, Jerusalem und Konstantinopel; in Ungarn gründete er mit besonderem Glaubenseifer in freigebiger Weise das Erzbistum Gran und zehn Bistümer. Seiner Liebe zu den Armen entsprach seine Freigebigkeit; er umfing sie wie Christus selbst; nie ließ er einen traurig und unbeschenkt von dannen gehen; ja, wenn seine Mittel zu Ende waren, verteilte er in seiner Güte sogar des Öfteren die Hausgeräte, um ihre Not zu lindern. Er wusch auch häufig mit eigenen Händen den Armen die Füße, besuchte des Nachts allein und unerkannt die Krankenhäuser, bediente die Kranken und erwies ihnen alle notwendigen Liebesdienste. Zum Lohn für dieses Tugendhafte Handeln blieb seine Rechte ganz unverwest, indes der übrige Körper zerfiel.  In seinem Gebetseifer brachte er die Nächte fast ganz schlaflos zu; wenn er in die Betrachtung der himmlischen Wahrheiten versunken war, wurde er bisweilen den Sinnen entrückt, und man sah wie er in die Höhe schwebte. Den Anschlägen seiner Gegner und den Angriffen seiner mächtigen Feinde entrann er mehr als einmal dank seines Gebetes ganz wunderbarerweise. Er war vermählt mit Gisela von Bayern, der Schwester des heiligen Kaisers Heinrich. Seinen Sohn Emerich, den sie ihm schenkte, lehrte er gediegene Zucht und Frömmigkeit; seine spätere Heiligkeit ist der Beweis dafür. Zu den Regierungsgeschäften berief er von überallher die klügsten und frömmsten Männer und unternahm nie etwas ohne ihren Rat. Demütig flehte er, in Sack und Asche gehüllt, immer wieder zu Gott, er möge ihm die Gnade gewähren, vor seinem Tode noch das ganze Ungarnland katholisch zu sehen. Wegen seines großen Eifers für die Ausbreitung des Glaubens wird er mit Recht der Apostel dieses Volkes genannt; vom Papst wurde ihm und seinen Nachfolgern das Recht verliehen, sich ein Kreuz vorantragen zu lassen. Mit glühender Liebe verehrte er die Gottesmutter; er baute ihr zu Ehren eine herrliche Kirche und erklärte sie zur Patronin Ungarns. Von der heiligen Jungfrau hinwiederum wurde er gerade an ihrem Himmelfahrtstag in den Himmel eingeführt. Diesen Tag nennen die Ungarn auch auf Anordnung ihres heiligen Königs den Festtag der großen Herrin. Sein heiliger Leib verbreitete einen lieblichen Wohlgeruch und strömte eine himmlische Flüssigkeit aus; unter vielen, mannigfachen Wundern wurde er auf Anordnung des Papstes an eine würdige Stelle übertragen und dort in ehrenvoller Weise beigesetzt. Sein Fest setzte Papst Innozenz XI. auf den 2. September fest, wegen des herrlichen Sieges, den an diesem Tage das Heer Leopolds I., des erwählten römischen Kaisers und Königs von Ungarn, bei der Eroberung Ofens mit Gottes Hilfe über die Türken errang.

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