Montag, 27. März 2017

Hl. Papst und Martyrer Anaklet - hl. Ambrosius aus dem Brevier

13. Juli
Lesung 5-6
Aus der Erklärung des hl. Bischofs Ambrosius über den 118. Psalm

Mächtige Fürsten verfolgen mich grundlos, doch nur vor deienn augen fürchtet sich mein Herz. - Mit Recht kann der Martyrer sagen, daß er mit unrecht die Marter der Verfolgung dulde, da er doch nichts geraubt, keinen gewalttätig unterdrückt, kein Blut vergossen, niemandes Ehebett sich zu schänden erkühnt hat; er, der kein Gesetz verletzt, muß dennoch größere Qualen ausstehen als selbst die Räuber; er, der nur rechtes redet, findet kein Gehör; er, der worte des Heiles spricht, erregt Widerspruch, so daß er sagen kann: Wenn ich mit ihnen rede, erheben sie grundlos Streit wider mich. Grundlos duldet er Verfolgung, der ohne eine Missetat gezüchtigt und wie ein Verbrecher behandelt wird, obwohl er doch wegen seines Bekenntnisses Lob verdient; er wird verfolgt wie ein Giftmischer, er, der sich rühmt im Namen des Herrn, da doch die Frömmigkeit die Grundlage aller Tugend ist. Wahrlich, mit Unrecht wird der verfolgt, dem die Gottlosen und Ungläubigen die Schuld der Gottlosigkeit aufwälzen, obwohl er doch ein Lehrer des Glaubens ist. Wer aber so mit Unrecht verfolgt wird, muß stark und standhaft sein. Wie konnte nun der Psalmist beifügen: Doch nur vor Deinen Worten fürchtet sich mein Herz? Zittern zeugt vor Schwäche, von Ängstlichkeit, von Scheu. Aber es gibt auch eine heilsame Furcht; auch die Heiligen zittern; Fürchtet den Herrn, all seine Heiligen! Ferner: Glückselig der Mann, der den Herrn fürchtet. Warum glückselig? Weil er gar sehr an seinen Geboten hängt.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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