Dienstag, 28. März 2017

Hl. Kaiser und Bekenner Heinrich - Vita aus dem Brevier

15. Juli
Lesung 4-6

Heinrich, der Fromme genannt, war zuerst Herzog von Bayern; dann wurde er König von Deutschland und später römischer Kaiser. Er gab sich jedoch mit einem begrenzten irdischen Reich nicht zufrieden, sondern strebte nach der Krone der Unsterblichkeit und darum diente er mit großem Eifer dem ewigen König. Nachdem er die Kaiserkrone erlangt hatte, suchte er mit aller Kraft die Kirche zu fördern, er stellte die von den Ungläubigen zerstörten Gotteshäuser in noch größerer Pracht wieder her und stattete sie durch viele Schenkungen und mit Gütern aus. Klöster und andere Stätten der Frömmigkeit baute er entweder ganz neu oder wies ihnen reiche Einkünfte zu. Das Bistum Bamberg, das er mit seinem Familienbesitz gegründet hatte, machte er dem heiligen Petrus und dem römischen Papste tributpflichtig. Er nahm auch Benedikt VIII., von dem er die Kaiserkrone erhalten hatte, auf seiner Flucht gastfreundlich auf und führte ihn wieder nach Rom zurück. Als er im Kloster Monte Cassino von einer schweren Krankheit ergriffen wurde, erhielt er vom heiligen Benedikt durch ein glänzendes Wunder die Gesundheit wieder. Der Kirche von Rom stellte er eine sehr reiche Schenkungsurkunde aus; zu ihrem Schutz unternahm er auch einen Krieg gegen die Griechen und gewann Apulien, das sie lange besessen hatten, zurück. Er begann nichts ohne Gebet; manchmal sah er, wie ein Engel des Herrn und heilige Martyrer als seine Beschützer vor seinem Heere für ihn stritten. Von Gottes Schutz begleitet, unterwarf er die wilden Völkerschaften mehr durch sein Gebet als durch Waffengewalt. Ungarn, das noch ungläubig war, führte er zum christlichen Glauben, indem er dem König Stephan seine Schwester zur Ehe gab; dieser ließ sich später taufen. In der Ehe bewahrte er in seltener Weise die Jungfräulichkeit und konnte seine Gemahlin, die heilige Kunigunde, vor seinem Tode ihren Verwandten unversehrt zurückgeben. Nachdem er alles, was das Ansehen und das Wohl des Reiches erforderte, mit höchster Klugheit durchgeführt hatte, als er überall, in Frankreich, Italien und Deutschland, sichtbare Zeugen seiner frommen Freigebigkeit hinterlassen konnte, nachdem er weit und breit den Wohlgeruch seiner heldenhaften Tugend verbreitet hatte, wurde er schließlich nach Beendigung seiner Lebensaufgabe, mehr wegen seiner Heiligkeit als wegen seiner Würde als Kaiser angesehen, vom Herrn heimgerufen, um als Lohn die Himmelskrone zu empfangen, im Jahre des Heils 1024. Sein Leib wurde in der Kirche der heiligen Apostel Petrus und Paulus zu Bamberg beigesetzt. Alsbald geschahen an seinem Grabe, da Gott ihn verherrlichen wollte, viele Wunder. Nachdem diese ordnungsgemäß geprüft worden, nahm ihn Eugen III. in die Zahl der Heiligen auf. 
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen