Donnerstag, 23. März 2017

Hl. Bischof und Martyrer Irenäus aus dem Brevier

28. Juni
Lesung 7-8
Matth. 10,28-33
Auslegung des hl. Bischofs und Martyrers Irenäus

Der Herr kannte die, welche Verfolgung leiden mussten; er kannte auch die, welche um seinetwillen gegeißelt und getötet werden mußten. Um auch die aufzumuntern, tat er den ausspruch: Fürchtet euch nicht vor denen, die zwar den Leib töten, die Seele aber nicht töten können; fürchtet euch vielmehr vor dem, der die Macht hat, Leib und Seele ins Verderben der Hölle zu stürzen und zu retten, die ihn bekennen werden. Er versprach ja selbst, er werde vor seinem Vater jene bekennen, die seinen Namen vor den Menschen bekennen würden, er werde aber jene verleugnen, die ihn verleugnen würden, und er werde die zuschanden machen, die sich schämen würden, ihn zu bekennen. Obwohl die Sache so steht sind einige in ihrer Vermessenheit so weit gegangen, daß sie sogar die Martyrer verachten und die tadeln, die sich für das Bekenntnis des Herrn töten lassen und all das erdulden, was der Herr vorausgesagt hat, die also den Leidensspuren des Herrn zu folgen suchen und Zeugen für den leidensfähigen Herrn werden. Doch diese wollen wir den Martyrern selbst überlassen. Wenn ihr Blut gefordert wird und sie dann die Herrlichkeit erlangen, dann werden von Christus auch alle zuschanden gemancht, die ihr Martyrium verunglimpft haben. Dasselbe trifft auch die, welche behaupten, der Herr habe nur scheinbar gelitten. Wenn er nicht wirklich gelitten hat, dann hat er auch gar keine Gnade, da er kein Leiden erduldet hat. Er wird uns dann, wenn wir wirklich leiden müssen, als Betrüger vorkommen, weil er uns ermahnt, uns schlagen zu lassen und auch noch die andere Wange hinzuhalten, während er selbst in Wirklichkeit das gar nicht über sich ergehen ließ. Und wie er jene getäuscht hat, um vor ihnen als das zu erscheinen, was er nicht war, so täuscht er auch uns, wenn er uns auffordert, zu ertragen was erselbst  nicht ertragen hat. Wir werden dann über dem Meister sein, wenn wir leiden und erdulden, was der Meister nicht erlitten und erduldet hat. Weil aber der allein wahre Meister unser Herr ist, so ist er auch wirklich gut und geduldig, er, der Sohn Gottes, das Wort des Vaters, das der Sohn eines Menschen geworden ist. Er hat gekämpft und gesiegt; er war der Mensch, der für die Väter stritt und durch seinen Gehorsam den Ungehorsam ablöste. Er fesselte den Starken und befreite die Schwachen und schenkte seiner Schöpfung das Heil, indem er die Sünde vernichtete. Wer also behauptet, christus habe sich nur scheinbar geoffenbart, sei nicht im Fleische geboren und nicht wirklich Mensch geworden, steht noch immer untrer dem alten Fluch.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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