Dienstag, 28. März 2017

Hl. Bekenner Kamillus von Lellis - Hl. Augustinus dem Brevier

18. Juli
Lesung 7-8
Joh. 15, 12-16
Auslegung des hl. Bischofs Augustinus

Meine Brüder, was glauben wir? Ist das etwa sein einziges Gebot über die Liebe, daß wir einander lieben? gibt es nicht auch ein anderes größeres, daß wir Gott lieben? Oder hat ins Gott nur betreffs der Liebe ein Gebot gegeben, sollen wir uns um anderes nicht kümmern? Der Apostel legt uns auf jeden Fall drei Dinge ans Herz, wenn er sagt: Es bleiben Glaube Hoffnung und Liebe, diese drei; das größte aber ist die Liebe. Und wenn auch in der Liebe jene beiden eingeschlossen sind, so wird sie doch nur das größte genannt, nicht das einzige. wie viele Gebote also haben wir über den Glauben, wie viele über die Hoffnung! Wer kann sie alle sammeln und aufzählen? Doch wollen wir beachten, daß derselbe Apostel auch sagt: Erfüllung des Gesetz ist die Liebe. Was kann also da, wo Liebe ist noch fehlen? Was kann da, wo sie nicht ist nützen? Auch der Teufel glaubt, aber er liebt nicht; niemand liebt der nicht glaubt. Es ist zwar vergeblich, aber immerhin kann jemand Verzeihung erhoffen, der keine Liebe hat; doch niemand kann verzweifeln der liebt. Wo also Liebe ist, da ist notwendigerweise auch Glaube und Hoffnung; und wo Nächstenliebe ist da ist notwendigerweise auch Gottesliebe. Denn wer Gott nicht liebt, wie kann der seinen nächsten lieben wie sich selbst? Er liebt ja nicht einmal sich selbst; er ist gottlos und ungerecht; wer aber Unrecht liebt, liebt seine Seele wirklich nicht, sondern haßt sie.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937) 

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