Sonntag, 26. März 2017

Hl. Bekenner Antonius Maria Zaccaria - hl. Augustinus aus dem Brevier


5. Juli
Lesung 7-9
Mark. 10, 15-21
Auslegung des hl. Bischofs Augustinus

Hart und schwer scheint zu sein, was der Herr befiehlt, daß, wer ihm folgen will, sich selbst verleugnen muss; doch nicht hart und schwer ist, was der befiehlt, der selbst dazu hilft, daß man seinen Befehl befolgen kann. Denn wahr ist, was im Psalme steht: Um der Worte Deines Mundes willen hielt ich harte Wege ein. Was an den Geboten hart ist, das macht die Liebe erträglich. wir wissen ja, was die Liebe leisten kann. Was soll aber heißen: Er verleugne sich selbst? Er überhebe sich nicht, er fühle sich als Mensch und achte auf das Prophetenwort: Verflucht sei jeder, der auf Menschen baut; er gehe aus sich heraus, doch nicht um in die Tiefe sich zu stürzen, sondern um Gott anzuhangen. Wohin sollen wir dem Herrn folgen? Wir wissen, wohin er gegangen ist; er ist auferstanden und in den Himmel aufgefahren; dorthin sollen wir ihm folgen. Und wir dürfen nie daran zweifeln; denn er selbst hat es verheißen, der Mensch vermag nichts. Warum sollen wir auch verzweifeln, da wir doch Glieder dieses Hauptes sind? Es ist gut ihm dorthin zu folgen; aber wir müssen sehen auf welchem Wege. Denn diese worte sprach der Herr Jesus nicht, als er schon von den Toten auferstanden war; noch hatte er nicht gelitten; er musste erst ans Kreuz kommen, er musste zur Entehrung, Mißhandlung, Geißelung, Dornenkrönung, zur Verwundung, zu Verhöhnungen und Beschimpfungen und zum Sterben kommen. Wie mit Bitterkeit angefüllt ist sein Weg; du bist so träge und willst nicht folgen. Folge ihm doch! Denn wer möchte nicht zur Erhöhung gelangen? Alle Menschen lieben die Höhe, die Erniedrigung jedoch ist die Vorstufe dazu. Nimm dein Kreuz auf dich und folge dem Herrn nach. Dieses Kreuz, das der Herr uns tragen heißt, damit wir ihm ganz ungehindert folgen können, was deutet das anderes an als unseren sterblichen Leib? Er kreuzigt uns, bis der Tod im Sieg verschlungen wird. dieses Kreuz also muss selbst gekreuzigt und mit den Nägeln der Gottesfurcht durchbohrt werden, damit es nicht, wenn seine Glieder frei und ungehindert sind, widerspenstig werde und du es nicht mehr tragen kannst. Wenn du es nicht trägst, kannst du dem Herrn nicht folgen. Wie willst du ihm auch folgen, wenn du nicht zu ihm gehörst? Der Apostel sagt: Die Jesus Christus angehören, haben ihr Fleisch samt seinen Lüsten und Begierden ans Kreuz geschlagen.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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