Mittwoch, 8. März 2017

2. Tag in der Oktav von Fronleichnam - Hl. Thomas von Aquin aus dem Brevier

Lesung 4-6
Aus der Predigt des hl. Thomas von Aquin

Es entspricht daher der Frömmigkeit der Gläubigen, die Einsetzung dieses heilbringenden, wunderbaren Sakramentes feierlich zu begehen; wir wollen Gott unsere Huldigung darbringen, der auf ganz unbeschreibliche Weise in diesem sichtbaren Sakrament gegenwärtig ist; wir preisen die Allmacht Gottes die in diesem Sakrament so viele Wunder wirkt; wir statten Gott für dieses segensvolle, süße Gnadengeschenk unseren schuldigen Dank ab. Wenn auch am Gründonnerstag, an dem dieses Sakrament bekanntlich eingesetzt wurde, bei der heiligen Messe seiner Einsetzung, ganz besonders gedacht wird, so bezieht sich doch das ganze übrige Offizium dieses Tages auf das Leiden Christi; mit dessen Verehrung ist die Kirche dieser Zeit ganz beschöftigt. Damit aber das gläubige Volk die Einsetzung dieses erhabenen Sakramentes durch einen eigenen Festtag begehen könne, bestimmte Papst Urban IV. in seiner Liebe zu diesem heiligen Sakramente, daß das Gedächnis an seine Einsetzung am 1. donnerstag nach der Oktav von Pfingsten von allen Gläubigen gefeiert werden soll. Nachdem wir das ganze Jahr hindurch dieses Sakrament zu unserem Heile genießen, sollen wir seine Einsetzung gerade zu der Zeit besonders feiern, da der Heilige Geist die Herzen der Jünger belehrte, daß sie die Geheimnisse dieses Sakramentes vollkommen verstehen konnten. Damals begannen ja auch die Gläubigen, dieses heilige Sakrament häufig zu empfangen. An diesem Tag und die ganze folgende Oktav hindurch soll das Andenken an diese segensvolle Stiftung feierlich gestaltet werden. Statt der materiellen Vergütung, die in den Kathedralkirchen sonst immer verteilt wird an die, die an dem kirchlichen Stundengebet bei Tag und Nacht teilnehmen, hat der genannte Papst all denen, die an diesem Feste dem Stundengebet in der Kirche beiwohnen, kraft seiner apostolischen Gewalt geistige Gnaden bewilligt, damit die Gläubigen umso eifriger und zahlreicher zur Feier dieses hohen Festes sich einfinden.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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