Freitag, 3. Februar 2017

Hl. Bischof und Bekenner Ubald - Vita aus dem Brevier

16. Mai
Lesung 4-6
Ubald stammte aus einer vornehmen Familie zu Gubbio in Umbrien; von Kindheit an wurde er fromm erzogen und erhielt einen ausgezeichneten Unterricht. Als Jüngling suchte man ihn öfter zu bewegen, zu heiraten, doch er ließ sich niemals von seinem Entschluß, die Jungfräulichkeit zu bewahren, abbringen. Er wurde Priester, verteilte sein väterliches Erbe an die Armen und an die Kirchen und trat in den Orden der regulierten Chorherrn vom heiligen Augustin ein. Diesen Orden brachte er auch in seine Vaterstadt, und er lebte darin eine Zeitlang fromm und heilig. Aber der Ruf seiner Heiligkeit verbreitete sich immer weiter, und so wurde er wider seinen Willen von Papst Honorius II. mit der Leitung der Kirche von Gubbio betraut und zum Bischof geweiht. Als Bischof kehrte er also in seine Heimatkirche zurück. Er änderte jedoch nichts an seiner bisherigen Lebensweise, glänzte nur um so mehr durch allseitige Tugend und suchte durch sein Wort und sein Beispiel tatkräftig das Seelenheil seiner Mitmenschen zu fördern. Er wurde so wirklich aus ganzer Seele ein Vorbild für seine Herde. Kärglich war seine Nahrung, bescheiden seine Kleidung, hart und dürftig seine Lagerstatt; die Abtötung trug er ständig an seinem Leibe, seinen Geist jedoch stärkte er täglich immer mehr durch unermüdliches eifriges Gebet. So gewann er eine wunderbare Sanftmut und konnte nicht nur die schwersten Beleidigungen und Schmähungen mit Gleichmut ertragen, sondern hatte sogar gegen seine Verfolger eine staunenswerte Liebe und überhäufte sie mit Beweisen seines Wohlwollens. Die letzten zwei Jahre vor seinem Tode wurde er von langwieriger Krankheit heimgesucht; wie Gold wurde er im Feuerofen geläutert. Selbst unter den heftigsten körperlichen Schmerzen sagte er Gott unablässig Dank dafür. Nachdem er seine Kirche viele Jahre in lobenswerter Weise geleitet hatte, ging er, berühmt durch sein heiliges Wirken und durch Wunderzeichen, am Pfingsfest in die ewige Ruhe ein. Papst Cölestin III. nahm ihn in die Zahl der Heiligen auf. Seine Macht zeigt sich vor allem in der Austreibung unreiner Geister. Sein Leib blieb all die Jahrhunderte hindurch unversehrt und wird in seiner Vaterstadt von den Gläubigen viel verehrt. Er hat sie auch schon des öfteren aus großer Gefahr errettet.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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