Mittwoch, 18. Januar 2017

Hl. sieben Stifter des Ordens der Diener Mariens - Vita aus dem Brevier

12. Februar
Als im 13. Jahrhundert, zur Zeit der unseligen Spaltung unter Friedrich II., alle größeren Städte Italiens durch blutige Parteikämpfe heimgesucht wurden, erweckte Gottes gütige Vorsehung neben anderen Heiligen sieben edle Männer aus dem Adel von Florenz, die in Liebe miteinander verbunden waren und so ein herrliches Vorbild brüderlicher Eintracht gaben. Es waren dies Bonfilius di Monaldi, Bonajunkta Manetto, Manetto dell´Antella, Amideo degli Amidei, Uguccio di Uguccione, Sostheneus di Sostegno und Alexander Falconieri. Als sie am Feste Mariä Himmelfahrt 1233 in der Versammlung der Bruderschaft der Laudantes mit großer Andacht beteten, erschien ihnen die Gottesmutter und ermahnte sie, eine heiligere und vollkommenere Lebensweise zu beginnen. Sie besprachen die Sache zuerst mit dem Bischof von Florenz. Am 8. September zogen sich dann diese sieben Männer trotz ihrer adligen Geburt und ihres Reichtumes in den ärmlichsten und abgetragensten Kleidern, darunter noch ein Bußgewand tragend, in eine Hütte auf dem Lande zurück und legten also an dem Tage, an dem die Gottesmutter selbst auf Erden geboren wurde und ihr heiliges Leben begann den Grund zu einem neuen heiligen Leben. Wie angenehm Gott diese Lebensform war, zeigte er durch ein Wunder. Kurz darauf bettelten diese sieben Männer nämlich in der Stadt Florenz von Haus zu Haus Almosen. Da wurden sie plötzlich von den Kindern, unter denen sich auch der damals vier Monate alte heilige Philippus Benitius befand, laut als Diener der heiligen Maria bezeichnet. Dieser Name blieb ihnen nun für immer. Um dem Andrang des Volkes auszuweichen, aus Liebe zur Einsamkeit, zogen sie sich an eine ganz abgelegene Stelle des Berges Senario zurück und begannen hier ein wahrhaft himmlisches Leben. Sie wohnten nämlich in Höhlen, begnügten sich mit Wasser und Kräutern, züchtigten ihren Leib durch Nachtwachen und andere strenge Übungen, betrachteten ständig das Leiden Christi und die Schmerzen seiner betrübten Mutter. Als sie dies einst am Karfreitag mit besonderer Andacht taten, erschien ihnen wiederum die heilige Jungfrau und zeigte ihnen ein dunkles Kleid, das sie fortan tragen sollten. Und sie sagte ihnen, es sei ihr sehr willkommen, wenn sie in der Kirche einen neuen Orden gründen würden, der die ständige Verehrung der Schmerzen, die sie unter dem Kreuze des Herrn erduldet, pflegen und verbreiten würde. Dies erfuhr der heilige Petrus, der ruhmvolle Märtyrer aus dem Dominikanerorden, der mit den frommen Männern freundschaftlich verkehrte und ebenfalls einer besonderen Erscheinung der Gottesmutter gewürdigt wurde. Dieser half ihnen dann zur Gründung des Ordens der Diener der heiligen Jungfrau; dieser wurde später von Papst Innozenz IV. bestätigt. Bald schlossen sich den frommen Männern viele Schüler an, und nun begannen sie hinauszuziehen in die Städte und Dörfer Italiens, besonders Etruriens, und überall Christus den Gekreuzigten zu predigen; sie legten die Streitigkeiten unter den Bürgern bei und brachten unzählige Verwirrte wieder auf den Weg der Tugend. Und nicht nur in Italien, sondern auch in Frankreich, Deutschland und Polen wirkten sie als Prediger. Schließlich gingen sie, nachdem sie Christi Wohlgeruch überall verbreitet hatten und auch durch Wunder verherrlicht worden waren, zum Herrn ein. Nachdem sie aber im Leben stets das Band der Brüderlichkeit und echten Frömmigkeit verbunden hatte, nahm sie auch nach dem Tode ein gemeinsames Grab auf und gemeinsam wurden sie vom Volke verehrt. Die Päpste Klemens XI. und Benedikt XIII. bestätigten die ihnen seit langer Zeit erwiesene gemeinsame Verehrung. Leo XIII. verlieh ihnen nach genauer Untersuchung der Wunder, die seit der kirchlichen Anerkennung ihres Kultes auf ihre gemeinsame Anrufung hin von Gott gewirkt worden waren, im 50. Jahre seines Priestertums die Ehren der Heiligen und ordnete an, daß ihr Gedächtnis jedes Jahr im Stundengebet und beim heiligen Meßopfer in der ganzen Kirche gefeiert werde.

(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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