Dienstag, 9. Dezember 2014

2. Tag der Oktav von Mariä Empfängnis aus dem Brevier

9. Dezember
Semiduplex
2. Nachtstunde

Aus der Lehrentscheidung des Papstes Pius IX.
 
4. Lesung: Der über alle Worte erhabene Gott, dessen Wirken, Erbarmen und Wahrheit, dessen Willen die Allmacht ist, dessen Weisheit machtvoll wirkt von einem Ende bis zum anderen und in Milde alles lenkt, sah von Ewigkeit her das unheilvolle Verderben des ganzen Menschengeschlechtes infolge der Sünde Adams voraus. In seinem geheimnisvollen, der Welt verborgenen Ratschluß beschloß er aber, das erste Werk seiner Güte durch die Menschwerdung des Wortes auf eine noch unbegreiflichere Weise zu ergänzen. Denn der Mensch, der entgegen seinen liebevollen Absichten durch die List des Teufels in Schuld geriet, sollte nicht zugrundegehen, und das, was durch den ersten Adam zu Boden fiel, sollte durch den zweiten weit glücklicher wieder aufgerichtet werden. Darum wählte er von Anfang an und vor aller Zeit schon für seinen eingeborenen Sohn eine Mutter aus, und bestimmte, daß er von ihr in der seligen Fülle der Zeiten als Mensch geboren werden sollte; ihr wendtete er mehr als allen anderen Geschöpfen seine besondere Liebe zu und fand an ihr allein sein höchstes Wohlgefallen. 


R. Ich bin hervorgegangen aus dem Munde des allerhöchsten, als die Erstgeborene vor der ganzen Schöpfung; Ich habe es bewirkt im ganzen Himmel, daß aufgegangen ist die Sonne, die nie untergeht.- Die Abgründe waren noch nicht da und ich war schon empfangen. V. Gott hat mich erschaffen in Gerechtigkeit und mich an der Hand gefasst und mich behütet. Die Abgründe ..

5. Lesung: So überhäufte er sie weit mehr als alle Engel und Heiligen mit einer Fülle himmlischer Gnadengaben, die er aus der Schatzkammer seiner Gottheit nahm, begnadete sie so wunderbar, daß sie allzeit frei blieb von jeder Makel der Sünde, daß sie ganz schön und vollkommen wurde und eine solche Fülle von Reinheit und Heiligkeit besaß, daß man, außer in Gott, eine größere sich nicht denken kann, daß niemand außer Gott sie begreifen kann. Und es war auch ganz richtig, daß sie stets im Glanze vollkommenster Heiligkeit leuchtete, daß sie sogar frei blieb von der Makel der Erbsünde, und so über die alte Schlange einen vollen Sieg errang, sie, die verehrungswürdige Mutter, der Gott der Vater seinen einzigen Sohn, der aus seinem Schoße ihm wesensgleich hervorgeht und den er liebt wie sich selbst, voll und ganz anvertrauen wollte, daß auf Grund natürlicher Bande ein und dieselbe Person das gemeinsame Kind von Gott-Vater und der Jungfrau werden sollte. 

R. Nichts Unreines kann in sie eindringen.* Sie ist ein Abglanz des ewigen Lichtes, ein Spiegel ohne Flecken. V. Denn sie ist schöner als die Sonne, und reiner als das Licht. Sie ist ...

 
6. Lesung: Diese Reinheit der hochheiligen Jungfrau von der Erbsünde, die ja mit ihrer wunderbaren Heiligkeit und mit ihrer erhabenen Würde als Gottesmutter ja zusammenhängt, hat die heilige katholische Kirche, die vom Heiligen Geiste belehrt wird und stets eine Säule und feste Stütze der Wahrheit ist, als eine von Gott mitgeteilte und im Glaubensgut der göttlichen Offenbarung enthaltene Lehre stets festgehalten und hat sie  fortwährend und ohne Unterlaß in vielfacher, glänzender Weise von Tag zu Tag immer klarer entwickelt, hat sie vorgelegt und immer mehr gefördert. Dieser Glaube war nämlich schon von ältester Zeit an vorhanden;  war in den Herzen der Gläubigen fest verwurzelt und wurde durch die eifrigen Bemühungen der Bischöfe in der katholischen Welt wunderbar verbreitet. Die Kirche selbst hat sie ganz klar zum Ausdruck gebracht, als sie ohne Bedenken die Empfängnis der Jungfrau den Gläubigen zur öffentlichen Verehrung und Andacht vorlegte. Durch diese auffallende Tatsache hat sie offen bekundet, daß die Empfängnis der Jungfrau ganz eigenartig und wunderbar ist, daß sie ganz anders vor sich ging als bei den übrigen Menschen, daß sie ganz heilig und verehrungswürdig ist; denn die Kirche nimmt nur heilige Dinge zum Gegenstand ihrer Feste.

R. Ein großes Zeichen erschien am Himmel: Ein Weib, umkleidet mit der Sonne, der Mond zu ihren Füssen.* Auf ihrem Haupte ein KRanz von zwölf Sternen. V. Der Herr hat sie selbst umkleidet mit siegeskleidern und mit dem Gewand der Gerechtigkeit; wie eine Braut hat er sie geschmückt mit ihrem Geschmeide. Auf ihrem ... Ehre ... Auf ihrem ...  

(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937) 

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