Mittwoch, 11. Dezember 2013

3. Adventsonntag - Predigt des heiligen Papstes Leo (Fasten)

(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)
Geliebteste, die Jahreszeit und die ständige Übung unserer heiligen Kirche veranlaßt uns in unseren Hirtensorgen, darauf aufmerksam zu machen, daß die Dezemberfasten wieder zu beobachten sind, damit bringen wir für die beendete Ernte und für alle empfangenen Früchte Gott, ihrem Spender, ein würdiges Opfer der Enthaltsamkeit. Denn was ist wirksamer als das Fasten? Wenn wir beides üben, nähern wir uns Gott, widerstehen dem Teufel und besiegen alle Lockungen der Sünde.
R. Ägypten, weine nicht; denn dein Herrscher wird zu dir kommen; vor seinem Angesichte werden die Abgründe erschüttert werden; * er will sein Volk erretten aus der Hand der Mächtigen. V. Siehe, der Herr der Heerscharen, dein Gott, wird kommen mit großer Macht. Er will sein Volk ...

Stets war das Fasten eine Nahrung für die Tugend, aus der Enthaltsamkeit entpriesen reine Gedanken, vernünftige Entschließungen, heilsame Ratschlüsse; durch freiwillige Abtötungen stirbt das Fleisch den bösen Lüsten ab und der Geist erhält neue Kraft zur Übung der Tugend. Weil aber durch das Fasten allein das Heil unserer Seele noch nicht erreicht wird, so wollen wir neben dem Fasten auch die Barmherzigkeit gegen die Armen üben. Verwenden wir also für die Übung dieser Tugend das, was wir unseren Gelüsten versagen. Die Enthaltsamkeit des Fastenden soll eine Erquickung für die Armen werden.

R. Nahe ist seine Zeit, und seine Tage sind nicht mehr weit; * Denn der Herr wird sich über Jakob erbarmen, und Israel wird gerettet werden. V. Jungfrau Israel, kehre zurück zu deinen Städten! Denn der Herr ...

Wir wollen also bedacht sein auf den Schutz der Witwen, auf die Fürsorge für die Waisen, auf die Tröstungen der Leidenden, auf die Wiederversöhnung der Entzweiten. Wir wollen den Fremdling beherbergen, dem Unterdrückten beistehen, den Nackten bekleiden, den Kranken pflegen. Ein jeder aus uns, der durch derartige gute Werke Gott, dem Urheber alles Guten, ein Opfer der Dankbarkeit bringt, wird von iohm auch den himmlischen Lohn empfangen dürfen. Wir wollen also am Mittwoch und Freitag fasten, am Samstag aber in der Kirche des heiligen Apostels Petrus die Nacht durchwachen, um Kraft seiner Verdienste Erhörung unserer Bitten zu erlangen, durch unsern Herrn Jesus Christus, der mit dem Vater und Heiligen Geiste lebt und regiert von Ewigigkeit zu Ewigkeit. Amen.

R. Der Herr wird herabkommen wie der Regen auf das Vlies; * in seinen Tagen wird aufgehen Gerechtigkeit und Friedensfülle. V. Und es werden ihn anbeten alle Könige der Erde, alle Völker werden ihm dienen. In seinen Tagen ... Ehre ... In seinen Tagen ...


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