Mittwoch, 11. Dezember 2013

3. Adventsonntag - Hl. Papst Gregor

(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)
Joh. 1, 19-28 

Aus den Worten des eben vorgelesenen Evangeliums leuchten uns, geliebteste Brüder, die Demut des Johannes entgegen. Obgleich er nämlich auf einer solchen Tugendhöhe stand, daß man ihn für Christus halten konnte, zog er es dennoch vor, ehrlich bei dem zu bleiben, was er in wirklichkeit war, und nicht, durch den Glauben der Menschen verkleidet, sich über sich selbst zu erheben. Denn es heißt:  Er bekannte und leugntete es nicht und bekannte: Ich bin nicht Christus. Indem er sagte: Ich bin es nicht, sagte es freimütig heraus , was er nicht war; er wollte die Wahrheit bezeugen und so ein Glied dessen werden, dessen Namen er sich nicht fälschlich aneignen wollte. Da er also den Namen des Messias nicht beleidigen wollte, wurde er ein Glied des Messias; denn da er seine eigene Niedrigkeit in Demut erkannte, ward er würdig, an dessen erhabener Würde in Wahrheit teilzunehmen.
R. Komm, o herr, und verweile nicht länger; erlasse die Sündenschuld Deines Volkes; * rufe die Zerstreuten in ihr Land zurück. V. Herr, biete auf Deine Macht und komm, uns zu erlösen. rufe die ...

Wenn wir uns aber auf den Ausspruch des Heilandes erinnern, den wir an einer anderen Stelle gelesen haben, stoßen wir bei dem vorliegenden Abschnitt auf eine sehr verwickelte Frage. Denn dort antwortet der Herr den Jüngern auf die Frage über die ankunft des Elias: Elias ist schon gekommen, und sie haben ihn nicht erkannt, sondern mit ihm gemacht, was sie wollten. Und wenn ihr es wissen wollt, Johannes ist dieser Elias. Johannes dagegen erwidert auf ihre Frage: Ich bin nicht Elias. Geliebte Brüder, was soll das nun bedeuten, daß der PRophet der Wahrheit, Johannes, geradezu leugnet, was die Wahrheit, Christus, von ihm behauptet? Wahrlich ein großer Widerspruch liegt zwischen den beiden Aussagen: Er ist Elias - und: ich bin nicht Elias. Wie kann Johannes ein Prediger der Wahrheit sein, wenn sein Wort mit dem Ausspruche der Wahrheit im widerspruche steht?

R. Siehe, die Wurzel Jesse wird herabsteigen zum Heile der Völker; die Nationen werden ihn anbeten; * sein Name wird herrlich sein. V. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird herrschen im Hause Jakobs ewiglich. Sein Name ...

Wenn wir aber die Wahrheit genauer erforschen, so wird sich zeigen, das das, was so widerspruchsvoll klingt, durchaus miteinander vereinbar ist. Denn der engel spricht zu Zacharias von Johannes: Er wird vor ihm hergehen im Geiste und in der Kraft des Elias. Von Johannes heißt es, daß er im Geiste und in der Kraft des Elias auftreten werde, weil er genauso, wie Elias der zweiten ankunft des Herrn vorrausgehen wird, so seiner ersten ankunft vorrausging. Wie jener der Vorläufer des Weltenrichters einstens sein wird, so war dieser der Vorläufer des erlösers. Johannes war also dem Geiste nach ein elias, aber nicht in Person, washin der Herr vom Geiste behauptet, das leugnet Johannes von der Person.

R. Der Herr wird uns lehren seine Wege, und wir werden auf seinen Pfaden wandeln; * denn von Sion wird das Gesetz ausgehen und das Wort des Herrn von Jerusalem. V. Kommt, lasset uns hinaufsteigen zum Berge des Herrn und zum Hause des Gottes Jabob! Denn von ... Ehre ... Denn von ...

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