Donnerstag, 6. April 2017

Kettenfeier des hl. Apostel Petrus - Vita aus dem Brevier

1. August
Lesung 4-6
Unter der Regierung des Kaisers Theodosius des Jüngeren kam dessen Gemahlin Eudozia nach Jerusalem, um ein Gelübde zu erfüllen; sie wurde dort reich beschenkt. Vor allem erhielt sie dort ein kostbares Geschenk, eine mit Gold und delsteinen geschmückte eiserne Kette; wie man ihr versicherte, war es die gleiche, mit der der Apostel Petrus von Herodes gefesselt worden war. Eudozia erwies dieser Kette fromme Verehrung und sandte sie später ihrer Tochter Eudoxia nach Rom; diese brachte sie dem Papst. Dieser wiederum zeigte ihr eine andere Kette, nämlich die, mit welcher der Apostel unter Kaiser Nero gefesselt worden war. Als nun der Papst die zu Rom aufbewahrte Kette neben die von Jerusalem hielt, da geschah es, daß sie sich so zusammenfügten, daß sie nicht mehr zwei, sondern eine von einem und demselben Handwerker verfertigte Kette zu sein schienen. Auf dieses Wunder hin begann eine solche Verehrung dieser heiligen Ketten, daß in der Folge auf dem esquilinischen Hügel eine Kirche unter dem Namen: St. Peter bei den Ketten, mit dem Titel der Eudoxia, geweiht und zum Andenken daran am 1. August ein Fest eingesetzt wurde. Seit dieser Zeit galt die Feier, die an diesem Tage immer aus Anlaß weltlicher, heidnischer Feste stattgefunden hatte, den Ketten des hl. Petrus. Wenn man sie berührte, bewirkten sie, daß Kranke gesund wurden und Teufel ausfuhren. So geschah es auch im Jahre des Heils 969. Ein Graf, ein Vertrauter des Kaisers Otto, war von einem unreinen Geist ergriffen worden und zerfleischte sich selbst mit den Zähnen. Auf Befehl des Kaisers wurde er darum zu Papst Johannes gebracht. Als dieser mit der Kette den Hals des Grafen berührte, fuhr der böse Geist aus und ließ den Mann frei. Darauf hin verbreitete sich in Rom die Verehrung der heiligen Ketten noch mehr.

(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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