Mittwoch, 12. April 2017

Hl. Hyazinth - Vita aus dem Brevier

17. August
Lesung 4-6
Hyazinth, ein Pole, wurde von vornehmen, christlichen Eltern zu Kamin, einem Schloß in der Diözese Breslau, geboren. Von Kindheit an wurde er in den Wissenschaften unterrichtet. Nach dem Studium der Rechte und der Heiligen Schrift wurde er unter die Domherrn von Krakau aufgenommen; hier tat er sich durch ein ausgezeichnetes, frommes Leben und durch hohe Gelehrsamkeit vor allen anderen hervor. Zu Rom wurde er vom Stifter selbst, dem heiligen Dominikus, in den Predigerorden aufgenommen. Die vollkommene Lebensart, wie er sie von diesem lernte, behielt er bis zu seinem Lebensende gewissenhaft bei; die Jungfräulichkeit bewahrte er stets; die Bescheidenheit, die Geduld, die Demut, die Abtötung und andere Tugenden schätzte er als das wahre Erbgut, das zu einem frommen Leben gehört. In seiner glühenden Liebe zu Gott verwendete er oft ganze Nächte dazu, zu beten und seinen Leib zu geißeln; er gönnte diesem keine Ruhe, höchstens an einen Stein gelehnt oder auf bloßem Boden liegend. Er wurde dann wieder in seine Heimat gesandt. Unterwegs gründete er zunächst zu Friesach ein großes Kloster seines Ordens, zu Krakau später ein zweites. Auch in anderen Provinzen Polens erbaute er in der Folge noch vier Klöster. Es ist unglaublich, welchen Segen er überall durch die Predigt des Gotteswortes und durch sein reines Leben stiftete. Er ließ keinen Tag vorübergehen, ohne hervorragende Beweise seines Glaubens, seiner Frömmigkeit und seiner Unschuld zu geben. Gott verherrlichte den Eifer dieses heiligen Mannes für das Heil des Nächsten durch große Wunder. So ist unter anderm besonders bemerkenswert, daß er bei Wisegrad ohne Fahrzeug über die hochgehende Weichsel hinüberschritt und auch seine Gefährten hinüberbrachte, indem er seinen Mantel auf das Wasser breitete. Fast 40 Jahre lang führte er von seiner Ordensprofeß an einen staunenswerten Lebenswandel. Schließlich sagte er seinen Mitbrüdern seinen Todestag voraus und gab am Feste Mariä Himmelfahrt, nachdem er noch die kirchlichen Tagzeiten verrichtete und die Sakramente der Kirche mit großer Andacht empfangen hatte, seinen Geist Gott zurück mit den Worten: In Deine Hände, o Herr. Es war im Jahre des Heils 1257. Auch nach seinem Tode wurde er durch Wunder verherrlicht; Papst Klemens VIII. nahm ihn in die Zahl der Heiligen auf

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