Dienstag, 14. März 2017

Oktavtag von Fronleichnam - Hl. Cyrill aus dem Brevier

Lesung 4-6
Predigt des hl. bischofs Cyrill von Jerusalem

Einstmal hat der Herr zu Kana in Galiläa Wasser in Wein verwandelt. Wein hat doch eine Ähnlichkeit mit Blut. Und wir wollen es für weniger glaubwürdig halten, daß er Wein in sein Blut verwandelte? Bei einer Hochzeit, bei der eine leibliche Verbindung geschlossen wird, hat er ganz unerwartet dieses Wunder gewirkt, und wir wollen uns nicht noch weit mehr überzeugen lassen, er habe uns seinen Leib und sein Blut zur Speise gegeben? Mit voller Gewissheit empfangen wir es also als sein Fleisch und sein Blut. Unter der Gestalt des Brotes gibt er uns seinen Leib und unter der Gestalt des Weines sein Blut. wenn du also das Sakrament empfängst, genießt du den Leib und das Blut Christi und wirst seines Leibes und Blutes teilhaftig. So werden wir Christusträger, d.h. wir tragen Christus in unserem Leibe. Wir nehmen seinen Leib und sein Blut in unseres Inneres auf. So werden wir nach einem Ausspruch des hl. Petrus der göttlichen Natur teilhaftig. Einst hat Christus zu den Juden gesagt: Wenn ihr mein Fleisch nicht essen und mein Blut nicht trinken werdet, so werdet ihr das Leben nicht in euch haben. Diese nahmen seine Worte nicht im geistigen Sinne auf, sie nahmen Anstoß daran und verließen ihn. Er meinte, er wolle sie zum Essen von Fleisch auffordern. Im Alten Bunde lesen wir von Schaubroten; diese gehörten zum Alten Bund und haben bereits ihr Ende gefunden. Im Neuen Bunde dagegen haben wir ein himmlisches Brot und einen Kelch des Heils, die Seele und Leib heiligen. Deshalb sollst du es nicht so auffassen, als ob es gewöhnliches einfaches Brot, gewöhnlicher einfacher Wein sei; es ist doch der Leib und das Brot Christi. Wenn es auch den Sinnen so vorkommt, so kann doch der Glaube dir Sicherheit geben. Urteile nicht nach dem Geschmack! Über jeden Zweifel erhaben möge dir der Glaube die Gewißheit geben, daß du gewürdigt wurdest, des Leibes und Blutes teilhaftig zu werden. 
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen