Donnerstag, 9. März 2017

3. Tag in der Oktav von Fronleichnam - Hl. Augustinus aus dem Brevier

Lesung 7-9
Joh. 6, 56-59

Aus der Auslegung des hl. Bischofs Augustinus
Brüder! Wir haben schon erwähnt, daß der Herr beim Genusse seines Leibes und seines Blutes ganz besonders betonte, daß wir in ihm bleiben sollen und er in uns. Wir bleiben in ihm wenn wir seine Glieder sind; er bleibt in uns, wenn wir seine geheiligte Wohnung sind. Damit wir seine Glieder sein können, darum verbindet uns die Eintracht. Daß uns die Eintracht fest verbindet, wer bewirkt das? Doch nur die Liebe. Und die Liebe Gottes, woher stammt sie? Frage den Apostel! Er sagt dir: Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns verliehen wurde. Der Geist ist es also, der lebendig macht; denn der Geist schafft Leben. aber der Geist kann nur die Glieder beleben, die sich an dem Körper befinden, den der Geist belebt. Denn der Geist, der in dir ist, o Mensch, durch den du Mensch bist, kann der etwa ein Glied beleben, das von deinem Leibe abgetrennt ist? Unter deinem Geiste verstehe ich deine Seele. Deine Seele belebt nur die Glieder, die an deinem Leibe sind; trenne eins davon ab, dann wird es nicht mehr von deiner Seele belebt, weil es mit deinem Leibe nicht mehr verbunden ist. Dies sage ich, damit wir die Verbindung mit ihm hochschätzen und die Trennung fürchten. Der Christ soll nichts mehr fürchten, als vom Leibe Christi getrennt zu werden. Wenn er vom Leibe Christi getrennt wird, ist er nicht mehr sein Glied. Wenn er sein Glied nicht ist, wird er auch nicht durch seinen Geist belebt. Wer aber den Geist Christi nicht hat, schreibt der Apostel, gehört ihm nicht an. Der Geist ist es also, der lebendig macht, das Fleisch nützt nichts.  Die Worte die ich zu euch geredet habe, sind Geist und Leben. Was heißt das: Sie sind Geist und Leben? Sie sind geistig zu verstehen. Hast du sie geistig erfasst? Dann sind sie Geist und Leben. Hast du sie aber auf fleischliche Art erfaßt, dann sind sie wohl auch noch Geist und Leben, aber nicht für dich.

(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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