Montag, 20. Februar 2017

Hl. Kirchenlehrer Petrus Canisius - Hl. Canisius aus dem Brevier

27. April
Lesung 7-9

Matth. 5, 13-19
Auslegung des hl. Priesters Petrus Canisius
Lieben und verehren will ich die von Christus gesandten Apostel und ihre Nachfolger, die so eifrig den Samen des Evangeliums ausstreuen und so unermüdlich mitarbeiten an der Ausbreitung des Wortes Gottes; sie können mit Recht bezeugen: Jeder erachte uns als Diener Christi und Ausspender der Geheimnisse Gottes. Als treu bewahrter Hausvater wollte er, daß durch solche Diener und Boten das Licht des Evangeliums an dem Feuer, das er vom Himmel gebracht, entzündet werde, daß es nicht unter den Scheffel gestellt, sondern auf den Leuchter erhoben werde und so seinen Schein überallhin werfe und aller Finsternis und allen Irrtum bei Juden und Heiden ein Ende mache. Denn für einen Lehrer des Evangeliums genügt es nicht, wenn er durch sein Wort beim Volke Licht verbreitet, wenn er wie eine Stimme in der Wüste ist, wenn er durch sein Wort andere in der Frömmigkeit zu fördern sucht - andernfalls würde er ja auch, wenn er den Dienst des Wortes vernachlässigen würde, vom Propheten ein stummer Hund genannt, der nicht bellen kann - sondern er muss auch glühen vor Eifer, muß von Tatenlust und Liebe beseelt sein, damit er seinem Apostelamt Ehre macht und Paulus als seinem Vorbild folgt. Dieser war nicht damit zufrieden, dem Bischof von Ephesus die Weisung zu geben: Das musst du fordern und lehren! Arbeite wie ein guter Streiter Jesu Christi! Er hat auch ständig bei Freund und Feind das Evangelium verkündigt; er konnte zu den Bischöfen in Ephesus mit gutem Gewissen sagen: Ihr wißt, das ich euch nichts von dem, was euch nützlich sein kann, vorenthalten habe; alles habe ich euch verkündigt, öffentlich und in den Häusern; vor Juden und Heiden habe ich die Bekehrung zu Gott und den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus feierlich bezeugt. Ein Hirt der Kirche muss nämlich so sein, daß er wie Paulus, allen alles wird, daß der Kranke bei ihm Genesung findet, der Betrübte Freude, der Verzweifelnde Vertrauen, der Unerfahrene Belehrung, der Schwankende Klarheit, der Reuevolle Vergebeung und Trost, kurz, ein jeder das, was ihm zum Heile notwendig ist. Darum ist es sehr sinnig, daß Christus, als er die ersten Lehrer der Welt und der Kirche bestellte, zu seinen Jüngern nicht blos sagte: Ihr seid das Licht der Welt, sondern auch hinzufügte: Eine Stadt, die auf dem Berge liegt, kann nicht verborgen bleiben, auch zündet man kein Licht an und stellt es unter den Scheffel, vielmehr stellt man es auf den Leuchter, daß es allen, die im Hause sind leuchte. Denn die Prediger täuschen sich, wenn sie meinen, sie könnten ihrer Aufgabe mehr durch einen glänzenden Vortrag als durch ein tadelloses Leben und durch glühende Liebe Genüge leisten.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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