Dienstag, 7. Februar 2017

Hl. Bischof und Bekenner Norbert - Vita aus dem Brevier

6. Juni
Lesung 4-6
Norbert war der Sohn sehr vornehmer Eltern. In seiner Jugend studierte er die schönen Wissenschaften; später kam er an den kaiserlichen Hof, lernte hier aber die Freuden der Welt verachten und beschloß, in den geistlichen Stand zu treten. Sobald er die heiligen Weihen empfangen, legte er alle weichlichen, kostbaren Kleider ab, trug ein härenes Gewand und widmete sich ganz der Verkündigung des Wortes Gottes. Er verzichtete auf seine reichen Pfründe, verteilte sein väterliches Erbe unter die Armen, aß nur einmal am Tage, am Abend, und zwar nur Fastenspeisen, ging barfuß und mit einem zerrissenen Gewande, auch bei der strengsten Winterkälte, und führte also ein Leben voll staunenswerter Strenge. Mächtig in Wort und Tat, brachte er zahllose Irrgläubige zum wahren Glauben, Sünder zur Buße und Entzweite zu Frieden und Eintracht. Als er in Laon weilte, bat ihn der Bischof, seine Diözese nicht zu verlassen; und so wählte er sich dort eine einsame Gegend, die Prémontré genannt. Hier gründete er mit dreizehn Gefährten den Orden der Prämonstratenser nach der Regel des heilgen Augustin, die er in einer Erscheinung von Gott empfangen hatte. Der Ruf seiner Heiligkeit verbreitete sich von Tag zu Tag immer mehr, und so kamen jeden Tag zahlreiche Schüler zu ihm. Darum wurde sein Orden von Honorius II. und anderen Päpsten bestätigt. Er konnte mehrere Klöster errichten und ihn so in wunderbarer Weise ausbreiten. Norbert wurde später nach Antwerpen berufen und rottete dort die gottlose Irrlehre Tanchelins aus. Er war auch mit der Gabe der Weissagung und Wunder ausgestattet. Schließlich wurde er trotz seines Sträubens zum Erzbischof von Magdeburg ernannt. Energisch setzte er sich für kirchliche Zucht, besonders für die Ehelosigkeit der Geistlichen ein. Auf der Kirchenversammlung von Rheims trat er entschieden für Innozenz II. ein. Mit anderen Bischöfen ging er auch nach Rom und unterdrückte dort das Schisma Pierleonis. Schließlich entschlief der Mann Gottes, reich an Verdiensten und voll des Heiligen Geistes, zu Magdeburg im Herrn, am 6. Juni im Jahre des Heils 1034.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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