Mittwoch, 25. Januar 2017

Hl. Georg - Vita aus dem Brevier

23.April
Aus dem Brief des hl. Bischofs und Märtyrers Cyprian an die Blutzeugen und Bekenner: 

Mit welchen Lobsprüchen soll ich euch erheben, ihr heldenmütigen Blutzeugen? Mit welchen Ruhmesworten soll ich von der Kraft eures Geistes, von eurer Standhaftigkeit im Glauben sprechen? Ihr habt bis zur Vollendung in der Herrlichkeit die härteste Prüfung ertragen; ihr seid den Peinen nicht ausgewichen, vielmehr mußten sie euch nachgeben. Das Ende der Peinen, das die Qualen euch nicht brachten, hat euch die Himmelskrone gebracht; die Qualen haben darum so grausam lang gedauert, nicht um euren festen Glauben zu erschüttern, sondern um die Diener Gottes schneller zu Gott zu bringen. Die große Schar der Anwesenden sah staunend den heiligen Streit, das Ringen für Gott, den geistigen Kampf, das Ringen für Christus, wie seine Diener mit Freimut dastanden, mit ungebrochenem Sinn, von allen sichtbaren Waffen entblößt, aber mit der Rüstung eines glühenden Glaubens angetan. Sie waren die Gequälten, doch sie waren stärker als die Quäler; ihre zerrissenen Glieder wurden Herr über die zerfleischenden Krallen, die sie trafen. Das grausame, lang wiederholte Schlagen konnte den unbesiegbaren Glauben nicht erschüttern, obgleich an den Dienern Gottes die inneren Teile schon zerrissen waren und nicht mehr die Glieder, sondern nur die Wunden gemartert werden konnten. Das Blut floß und löschte den Brand der Verfolgung und erstickte die Flamme und das Feuer der Hölle im glorreichen Martyrium. O was für ein Schauspiel war es für den Herrn, wie erhaben, wie groß, wie angenehm in den Augen Gottes, diese Treue und Hingebung des Streiters. So steht in den Psalmen geschrieben, wo der Heilige Geist zu uns spricht und uns ermahnt: Kostbar ist es in den Augen des Herrn, wenn seine Gerechten sterben. Ja kostbar ist dieser Tod, wenn einer sich mit dem Preis seines Blutes die Unsterblichkeit erkauft und die Krone für vollendete Tugend erhält. Wie froh war da Christus, wie gern hat er in diesen seinen Dienern gekämpft und gesiegt, er, der Schützer des Glaubens, der den Gläubigen soviel gibt, als diese annehmen zu können glauben. Er stand seinem Kampfe bei, er richtete die Streiter und Zeugen seines Namens auf, stärkte sie und begeisterte sie. Er, der für uns den Tod einmal überwunden hat, er ist stets Sieger in uns.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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