23.April
Aus dem Brief des hl. Bischofs und Märtyrers Cyprian an die Blutzeugen und Bekenner:
Mit welchen Lobsprüchen soll ich euch erheben, ihr heldenmütigen
Blutzeugen? Mit welchen Ruhmesworten soll ich von der Kraft eures
Geistes, von eurer Standhaftigkeit im Glauben sprechen? Ihr habt bis zur
Vollendung in der Herrlichkeit die härteste Prüfung ertragen; ihr seid
den Peinen nicht ausgewichen, vielmehr mußten sie euch nachgeben. Das
Ende der Peinen, das die Qualen euch nicht brachten, hat euch die
Himmelskrone gebracht; die Qualen haben darum so grausam lang gedauert,
nicht um euren festen Glauben zu erschüttern, sondern um die Diener
Gottes schneller zu Gott zu bringen. Die große Schar der Anwesenden sah staunend den heiligen Streit, das
Ringen für Gott, den geistigen Kampf, das Ringen für Christus, wie seine
Diener mit Freimut dastanden, mit ungebrochenem Sinn, von allen
sichtbaren Waffen entblößt, aber mit der Rüstung eines glühenden
Glaubens angetan. Sie waren die Gequälten, doch sie waren stärker als
die Quäler; ihre zerrissenen Glieder wurden Herr über die
zerfleischenden Krallen, die sie trafen. Das grausame, lang wiederholte
Schlagen konnte den unbesiegbaren Glauben nicht erschüttern, obgleich an
den Dienern Gottes die inneren Teile schon zerrissen waren und nicht
mehr die Glieder, sondern nur die Wunden gemartert werden konnten. Das
Blut floß und löschte den Brand der Verfolgung und erstickte die Flamme
und das Feuer der Hölle im glorreichen Martyrium. O was für ein Schauspiel war es für den Herrn, wie erhaben, wie groß,
wie angenehm in den Augen Gottes, diese Treue und Hingebung des
Streiters. So steht in den Psalmen geschrieben, wo der Heilige Geist zu
uns spricht und uns ermahnt: Kostbar ist es in den Augen des Herrn, wenn
seine Gerechten sterben. Ja kostbar ist dieser Tod, wenn einer sich mit
dem Preis seines Blutes die Unsterblichkeit erkauft und die Krone für
vollendete Tugend erhält. Wie froh war da Christus, wie gern hat er in
diesen seinen Dienern gekämpft und gesiegt, er, der Schützer des
Glaubens, der den Gläubigen soviel gibt, als diese annehmen zu können
glauben. Er stand seinem Kampfe bei, er richtete die Streiter und Zeugen
seines Namens auf, stärkte sie und begeisterte sie. Er, der für uns den
Tod einmal überwunden hat, er ist stets Sieger in uns.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)
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