13. Januar
Lesung 4-6
Predigt des hl. Gregor von Nazianz:
Ich vermag meine hohe Freude nicht zurückzudrängen, sondern ich fühle
mich im Geiste erhoben und ergriffen. Auf die eigene Niedrigkeit
vergessend, sehne ich mich darnach und freue mich, das Amt des großen
Johannes zu übernehmen oder vielmehr, sein Gehilfe zu werden. Wohl bin
ich kein Vorläufer, aber ich komme doch aus der Einsamkeit. Christus
wird vom Licht umstrahlt, oder besser gesagt, er umstrahlt uns mit
seinem Licht. Christus wird getauft; laßt uns mit ihm zusammen
herabsteigen, damit wir wieder mit ihm heraufsteigen können. Johannes tauft, und Jesus kommt zu ihm, und zwar, um den Täufer zu
heiligen, vornehmlich aber, um den alten Adam in den Fluten zu begraben;
vor allem aber auch, damit dadurch das Jordanwasser geheiligt werde und
so, wie er Geist und Fleisch war, so auch denen, die getauft werden
sollten, im Geist und Wasser das Erbgeschenk der Heiligung zuteil werde.
Der Täufer weigert sich; Jesus aber besteht darauf. Ich muß von dir
getauft werden. So spricht die Kerze zur Sonne, die Stimme zum Worte
Gottes. Jesus steigt aus dem Wasser und zieht die versunkene Welt gleichsam
mit sich heraus und erhebt sie wieder; und er sieht den Himmel nicht
sich teilen, sondern sich öffnen, den Himmel, den einst Adam für sich
und uns alle verschlossen hatte, so wie auch das Paradies vom
Flammenschwert verschossen worden war. Der Heilige Geist gibt Zeugnis;
denn Gleiches findet sich gern beisammen. Vom Himmel kommr das Zeugnis;
von dort stammte ja auch der, dem das Zeugnis galt.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)
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