Dienstag, 10. Januar 2017

7. Tag in der Oktav von der Erscheinung - hl. Papstes Leo (Brevier)

12. Januar
4.- 6. Lesung

Predigt des hl. Papstes Leo:

Geliebteste! Es ist eine rechte und vernünftige Äußerung wahrer Frömmigkeit, an den Tagen, die uns die Werke des barmherzigen Gottes künden, von ganzem Herzen sich zu freuen und festlich zu feiern, was zu unserem Heil geschehen ist. Zu einer solchen Feier ladet uns die regelmäßig wiederkehrende Zeit des Jahres ein; denn kurz nach dem Tage, an dem der mit dem Vater wesensgleiche Gottessohn von der Jungfrau geboren wurde, bringt sie uns das Fest der Erscheinung, das der Offenbarung des Herrn geweiht ist. Die göttliche Vorsehung hat uns mit diesem Feste eine große Stütze für unsern Glauben geschenkt. Während wir nämlich in festlicher Feier die Kindheit des Erlösers begehen, der schon gleich bei seiner Ankunft angebetet wurde, wird uns gerade durch die Ereignisse bei seiner Geburt bewiesen, daß in ihm eine wahre Menschennatur geboren wurde. Und das ist es, was die Sünder rechtfertigt, was aus Bösen Heilige macht, wenn man in ein und demselben Jesus Christus, unserem Herrn, sowohl die wahre Gottheit als auch die wahre Menschheit anerkennt: die Gottheit, in der er vor aller Zeit dem Vater gleich ist, die Menschheit, in der er in den letzten Tagen in Knechtsgestalt erschienen und mit uns Menschen eins geworden ist. Um also diesen Glauben zu befestigen und gegen alle falschen Lehren zu schützen, ließ es Gott in seinem überaus huldvollen Ratschluß geschehen, daß ein Volk, das fern im Morgenlande wohnte und sich in der Sternkunde große Kenntnisse erworben hatte, ein Zeichen von der Geburt des Kindes empfing, das über ganz Israel herrschen sollte. Denn ein ungewöhnlich heller und mehr als die anderen funkelnder Stern erschien den Weisen und erfüllte, sobald sie ihn sahen, infolge seines Glanzes ihre Herzen so in Staunen, daß sie glaubten, sie müßten der Sache schon nachgehen, die durch ein solches Zeichen sich ihnen kundgetan hatte.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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