Freitag, 25. November 2016

Christliche Symbolik (Begräbnis - Berge)

Begräbnis, um dem Heiland zu gleichen, soll jeder Christ begraben werden und in der Erde der Auferstehung des Fleisches harren.- Die Erde des Kirchhofs wird dazu vom Priester geweiht. (Erde aus dem heiligen Lande: Campo santo zu Pisa, Kirchhof zu Sedlitz in Böhmen.)
Das weiße Leichentuch,  Sinnbild der weißen Kleider der Gerechten, die in den Himmel kommen sollen.
Das Kreuz auf dem Sarge und Grab das Erlösungszeichen.
Die brennenden Kerzen sollen die Ampeln der fünf klugen Jungfrauen bedeuten, die Seele soll ihrem Bräutigam Christus wie eine Braut mit der Ampel entgegengehen.
Das Weihwasser, womit die Leiche bespritzt wird, bedeutet das Blut Christi.
Der Epheu auf dem Grabe bedeutet die Unvergänglichkeit des Leibes.
Die Cypresse wird als Zeichen des Todes angesehen, weil sie, einmal abgeschnitten, nicht wieder ausschlägt.
Nicht in der Erde begraben werden, gilt bei Christen wie bei Juden für ein Unglück, für eine Unehre.
Nach der jüdischen Fabel soll Adam durch einen Raben, der einen toten Raben begrub, belehrt worden sein, auch Abel zu begraben.
Gleichwohl legt der Heiland selbst keinen Wert auf das Begräbnis des Leibes, sondern nur auf die Heiligung der Seele, damit sie zum Himmel gelange, wobei sich von selbst versteht, daß sie den verklärten Leib nachzieht, sei er auch verbrannt, von Tieren gefressen ...  Daher sagte Jesus zu einem seiner Jünger, der ihm erst nachfolgen wollte, nachdem er seinen Vater begraben haben würde: "Folge du mir und lass die Toten die Toten begraben." (Matth. 8,22.)
Beil, Sinnbild der Zertsörung. (Jes. 9,14.- Matth. 3,10.)  Die Apostel Matthäus und Mathias führen es, weil sie damit enthauptet wurden.- Attribut Josephs, des Zimmermanns.
Berge, Infolge ihrer Höhe Sinnbilder des Erhabenen. Heilige Berge in der Bibel: Der Ararat (Arche), Horeb (Erscheinung Gottes im feurigen Busch), Sinai (Gesetzgebung), Nebo (Moses †), Zion (Burg Davids), Moria (Tempelstätte), Thabor (Verklärung Christi), Golgata (Kreuzesstätte), Ölberg (Verweilen und Himmelfahrt).
Im Abendland  werden daher viele Kirchen auf Bergen gebaut.
Quelle: Kleines Handwörterbuch der christlichen Symbolik, ein Hilfsbüchlein zum Verständnis der wichtigsten Sinnbilder in der Heiligen Schrift, im Dogma und im Kultus. Gesammelt und herausgegeben von P. S. Liebmann 1892

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