Montag, 17. August 2015

Ubi Primum, Antrittsenzyklika des Papstes Leo XII. J. 1824

Papst Leo XII. Jahr 1824 Ubi Primum, Antrittsenzyklika 

Den ehrwürdigen Brüdern, Patriarchen, Primaten, Erzbischöfen und Bischöfen, Gruß und apostolischen Segen. 
Sobald Wir auf den Gipfel des erhabensten Hohenprieserthums erhoben worden waren, begannen Wir sogleich mit dem heil. Leo dem Großen auszurufen: Herr ich vemahm deine Stimme und erschrak; ich betrachtete deine Werke und erbebte. Denn was ist schrecklicher als Arbeit dem Gebrechlichen, Glanz dem Demüthigem, Würde dem Unwürdigen? Und doch verzagen Wir nicht, denn Wir pochen nicht auf Uns, sondern verlassen uns auf den, der in Uns wirksam ist. So sprach jener, nie genug zu preisende Papst aus Herzensdemut, solches bekennen wir in Wahrheit. Denn es war Unser Wunsch, recht bald Unsere Rede an Euch, ehrwürdige Brüder, zu richten und Euch die Gesinnungen Unseres Herzens zu eröffnen. Euch, die Ihr Unsere, und gewiß auch (wir leben der Zuversicht) der Euch anvertrauten Heerden, Krone und Freude seid. Aber leider konnten Wir Theils mit den wichtigsten Sorgen Unseres apostolischen Amtes beschäfftigt, Theils mit langwieriger Unpäßlichkeit kämpfend, Unsern Wunsch bisher nicht in Erfüllung bringen. Doch Gott ist reich an Erbarmung, der denen, die ihn zuversichtlich bitten, die Fülle seiner Gaben mittheilt und der Uns jetzt das Vollbringen schenkt, wie er Uns das Wollen bescheert hat. Indeß war Unser Schweigen bisher nicht alles Trostes beraubt. Denn Gott der die Demüthigen tröstet, hat auch Uns durch Eure fromme Ergebenheit und Euern Eifer für Uns, in welchem Wir nur zu deutlich die Gottseligkeit christlicher Einheit erkennen, reichlich getröstet, so daß Wir noch freudiger Gott Dank zu sagen haben. Wir ließen daher zum Unterpfande Unserer Liebe dieses Schreiben an Euch ergehen, um Euch noch mehr zu spornen auf dem Wege der göttlichen Gebote zu laufen und die Kämpfe für den Herrn tapfer zu bestehen, dann wird der wachsame Hirt Ursache haben über den Fortschritt der Heerde des Herrn zu frohlocken.

 Euch ist es wohl bekannt, ehrwürdige Brüder, daß der Apostel Petrus die Bischöfe lehrte: Weidet die Heerde Christi, so Euch empfohlen ist, und führet die Aufsicht nicht gezwungen, sondern williglich, nicht um schändlichen Gewinns willen, sondern von Herzensgrunde, nicht als die über das Volk herrschen, sondern werdet Vorbilder der Heerde. So ist es Euch klar welche Handlungsnorm Euch vorgeschrieben ist und mit welchen Tugenden Ihr Euern Geist mehr und mehr schmücken, mit welcher Erkenntniß bereichern, welche Früchte der Frömmigkeit und Liebe Ihr nicht nur bringen, sondern mit Euerer Heerde theilen müßt. So werdet Ihr das Ziel Eures Amtes erreichen, so werdet Ihr Vorbilder der Heerde, werdet Diesen Milch, Jenen stärkere Speise darreichen, und so die Heerde nicht nur unterrichten, sondern auch durch That und Beispiel zu einem ruhigen Leben in Jesu Christo und zur Erlangung der ewigen Seligkeit mit Euch führen, wie derselbige Apostel in dem nämlichen Briefe sagt: Wann der Erzhirte erscheint, werdet Ihr die unverwelkliche Krone der Ehren empfangen.
 Wir möchten zwar Vieles mit Euch reden, werden aber Manches nur oberflächlich berühren, um nach Erforderniß der Zeitumstände die wichtigsten Gegenstände ausführlicher mit Euch zu besprechen. 
Was Uns der Apostel wegen der vorsichtigen Beförderung zu den untern und vorzüglich zu den höhern Weihen in den Worten an Timotheus lehrt: "Lege Niemandem die Hände zu schnell auf", was die Synode zu Trient hinsichtlich der Einsetzung der Seelsorger in Eurer Diözese, und in Betreff der geistlichen Seminarien beschloß, und Unsere Vorgänger darüber aufklärten, ist Euch so hinreichend bekannt, daß es keines längeren Verweilens bedarf.
 Ihr wißt auch, wie wichtig Ihr die persönliche Residenz in Eurer Diöcese erachten, und wie genau einhalten müßt zu der Ihr Kraft Eures Amtes verbunden seid, was vorzüglich durch mehrere Concilien Beschlüsse und apostolische Constitutionen und namentlich durch die Synode von Trient bestätigt worden ist. Ihr furchtbarer Ausspruch trifft nicht nur Diejenigen, welche die persönliche Residenz verabsäumen oder ihr unter einem nichtswürdigen Vorwande auszuweichen suchen, sondern auch Jene, welche sich weigern die Last der Visitation nach den kanonischen Vorschriften zu übernehmen. Denn nie werden sie dem Trienter Decrete Genüge leisten, wenn sie nicht persönlich ihre Schafe besuchen und wie ein guter Hirte, die guten pflegen, die irrenden aber suchen, und Theils mit rauher, Theils mit sanfter Stimme zum Schaafstalle zurückführen. Diejenigen Bischöfe aber, welche nicht mit der gebührenden Sorgfalt den Vorschriften der Residenz oder Vistation zu gehorchen suchen, werden dem fürchterlichen Gerichte des höchsten Hirten, unsers Erlösers, nicht durch den Vorwand entgehen, daß sie dieses Amt durch tüchtige Diener besorgen ließen. Denn ihnen, nicht den Dienern, ist die Sorgfalt über ihre Heerde anvertraut, ihnen ward die besondere Gnade des heil. Geistes versprochen. Daher hören die Schaafe weit lieber die Stimme ihres eigenen Hirten, als seines Stellvertreters, und sollen von der Hand des eigenen Hirten weit lieber, als von der Hand des Stellvertreters heilsame Nahrung verlangen, wie von der Hand des Herrn, dessen Person, die in seinen Bischöfen verehren und dieß bestätigt auch die Erfahrung, die Lehrerin aller Dinge mehr als sattsam.
 Was ich Euch bisher geschrieben, ehrwürdige Brüder, könnte nun hinreichen, da ihr nicht undankbar von den Gaben schweigt, noch Eurer Verdienste wegen stolze Ammaßung kennt. Denn also müssen jene beschaffen sein, die von Tugend zu Tugend mit Feuereifer zu schreiten wünschen und als Nachahmer der Beispiele, älterer und neuerer heil. Prälaten sich im Herrn rühmen, die Feinde der Kirche zu Boden geschlagen, und die verderbten Sitten verbessert zu haben. Aber immerdar schwebe Euch das goldne Wort des heil. Leo vor: In diesem Kampfe ist der Sieg nicht so entschieden, daß nicht auch nach dem Triumphe, der Streit neu aufleben sollte.
 Was für heftige Kämpfe haben sich aber in Untern Zeiten erhoben, und erheben sich fast täglich gegen die katholische Religion! Wer kann daran denken und sich der Thränen erwehren?
 Habet Acht, ehrwürdige Brüder, das ist kein kleiner Funke sagt Hieronymus, den man nicht sieht, das ist kein geringer Sauerteig der unbedeutend scheint, sondern eine Flamme, die fast die ganze Welt zu verwüsten sucht, und Mauern, Städte, ungeheuere Wälder und Gegenden zu verzehren, sondern ein Sauerteig der mit Mehl besprengt, die ganze Masse durchdringt und verdirbt. In dieser Hinsicht würde also Unsere apostolische Bemühung offenbar erlahmen, wenn der nicht wachte, der Israel bewacht, und der zu seinen Schülern sagt: Sehet, ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt, und wenn er sich nicht würdigte, nicht nur der Wächter der Schaafe, sondern auch der Hirt der Hirten zu seyn. - Doch wozu dieß?
 Eine Secte, die Euch gewiß bekannt ist, hat sich den Namen der Philosophie mit Unrecht angemaßt und ganze Schaaren von beinahe allen möglichen Irrthümern aus dem Grabe auferweckt. Diese bekennt sich unter dem Scheine der zarten Schonung und Liberalität zum Tolerantismus, wie sie sagen oder Indifferentismus und erhebt ihn nicht nur in politischen Angelegenheiten, wovon hier die Rede nicht ist, sondern auch in Gegenständen der Religion, indem sie lehrt, daß Jeder von Gott volle Freiheit habe, jeder Sekte oder jeder Meinung die ihn nach seinem Privaturtheile anlächle, ohne Gefahr für sein Seelenheil zu huldigen. Vor dieser Gottlosigkeit wahnwitziger Menschen warnt uns der Apostel Paulus: "Ich bitte Euch, liebe Brüder, daß ihr aufsehet auf die, so da Zertrennung und Aergerniß anrichten, neben der Lehre, die ihr gelernt habt, und weichet von denselben. Denn solche dienen nicht dem Herrn Jesu Christo, sondern ihrem Bauche, und durch süße Worte und prächtige Reden verführen sie die unschuldigen Herzen."
 Dieser Irrthum ist zwar nicht neu, aber er wüthet zu unserer Zeit mit neuer und größerer Verwegenheit gegen die Vestigkeit und Reinheit des katholischen Glaubens. Denn Eusebius erzählt uns aus Rhodons Munde, daß dieser Unsinn schon einst von einem gewissen Apelles vorgetragen worden, einem Ketzer im zweiten Jahrhunderte, welcher behauptete, man dürfe den Glauben nicht untersuchen, sondern Jeder müsse bei der ein Mal eingesogenen Meinung stehen bleiben. Wer auf den Gekreuzigten hoffe, werde selig behauptete Apelles, wofern er nur des Rechthandelns sich befleißige. Auch Rhetorius (vgl. Schröckh. 9r Bd. 372S) behauptete wie Augustin bezeugt, daß alle Ketzer recht wandelten und die Wahrheit sagten, was ,o ungereimt ist, fügt jener Kirchenvater hinzu, daß es mir unglaublich scheint. Endlich hat dieser Indifferentismus so sehr um sich gegriffen, daß er ganz unverschämt behauptet, nicht nur alle außer der katholischen Kirche befindliche Secten, die eine Offenbarung als Basis und Grundlage dem Munde nach annehmen, sondern auch jene Gesellschaften, welche mit Verachtung der göttlichen Offenbarung, zum bloßen Deismus, ja zum reinen Naturalismus sich bekennen wandelten alle recht. Gewiß schien der Indifferentismus des Rhetorius dem heil Augustin mit Recht ungereimt, und doch hielt er sich noch in einigen Schranken. Aber eine Toleranz, die sich bis auf den Deismus und Naturalismus erstreckt, den auch die alten Ketzer verwarfen, soll diese je von einem vernünftigen Menschen gut geheißen werden? Aber, (Ach der Zeiten! Ach der lügenhaften Philosophie) dennoch wird sie von diesen After-Philosophen vertheidigt und empfohlen. Wahrlich, es fehlt nicht an mehrern herrlichen Schriftstellern, welche als wahre Philosophen dieses Ungeheuer mit unbesiegbaren Beweisgründen bekämpft haben. Aber es ist schon an und für sich einleuchtend, es sei unmöglich, daß Gott, der höchst Wahrhaftige, der beste und weiteste Fürsorger und Belohner alles Guten, alle Secten, alle falschen Lehren, die sich oft widersprechen, gut heiße, und denen die sich dazu bekennen die ewige Belohnung ertheile. Wir können Uns daher jeder weiteren Erörterung überheben. Denn Wir haben ein vesteres prophetisches Wort und sprechen zu Euch Weisheit unter Vollkommenen, aber nicht die Weisheit dieser Welt, sondern Gottes Weisheit im Verborgenen, die uns lehrt, daß es nur Einen Herrn, Einen Glauben, Eine Taufe und keinen andern Namen unter dem Himmel für die Menschen gebe, als den Namen Jesu Christi, des Nazareers, in welchem wir selig werden sollen, daher bekennen Wir auch, daß es außer der Kirche kein Heil gebe.
Aber o Tiefe der Reichthümer, der Weisheit und Wissenschaft Gottes. Wie unbegreiflich sind seine Gerichte, Gott, der die Weisheit der Weisen vernichtet, scheint die Feinde seiner Kirche, welche die übernatürliche Offenbarung verachten ihrem verkehrten Sinne dahingegeben zu haben, und jenem Geheimnisse der Bosheit, welches auf der Stirne des frechen Weibes geschrieben war, von welchem Johannes meldet. Denn welche Bosheit kann größer seyn, als daß diese Hoffärtigen nicht nur von der wahren Religion abgewichen sind, sondern auch durch alle erdenklichen Verhöhnungen in Wort und Schrift die Unvorsichtigen umgarnen wollen. Möge Gott sich erheben und diese zügellose Frechheit im Reden, Schreiben und Verbreiten von Schriften beschränken, verderben und vernichten. Doch wozu so Vieles?
 Die Bosheit unserer Feinde geht so weit, daß sie außer dem Wuste verderblicher und der Religion feindlicher Bücher auch noch die uns von Gott selbst zur Erbauung der Religion gegebene heil. Schrift zum Schaden derselben zu verkehren trachten.
 Es ist Euch nicht unbekannt, daß sich eine sogenannte Bibelgesellschaft verwegen durch die ganze Welt vebreite, welche die Traditionen der heil. Väter verachtet und gegen jenes allbekannte Dekret des Concils zu Trient aus allen Kräften darnach strebt, daß die heil Schrift in die Volkssprache aller Nationen übertragen oder vielmehr verkehrt werde. Dadurch steht zu besorgen, daß mittelst einer verkehrten Auslegungsweise und beigefügter Noten aus dem Evangelium Christi ein Evangelium der Menschen, oder was noch ärger ist, ein Evangelium des Teufels werde.
 Zur Abwendung dieser Pest, haben unsere Vorgänger mehrere Constitutionen herausgegeben und in den letzten Tagen hat Pius VII., heiligen Andenkens, zwei Breven erlassen, und zwar das eine an Ignaz Erzbischof von Mohilov, in welchen man viele genaue und weite Auszüge aus der heil. Schrift und Tradition findet, um zu zeigen wie schädlich diese heillose Erfindung der Sittlichkeit sei.
Auch Wir vermahnen Euch, ehrwürdige Brüder, vermöge unseres apostolischen Amtes, daß Ihr Euch bestrebet, Eure Heerde von dieser tödtlichen Weide, auf alle Weise abzubringen. Ermahnet und strafet zur Zeit und zur Unzeit in aller Geduld und Langmuth, damit die Gläubigen genau der Vorschrift der Congregation des Inder folgen und sich überzeugen, es müsse mehr Unheil als Nutzen entspringen, wenn man die Bibel ohne Unterschied in der Volkssprache verbreiten lasse.
 Diese Wahrheit beweiset die Erfahrung und auch Augustin unterstützt sie mit folgenden Worten: Ketzereien sind durch nichts Anderes entstanden, als durch verkehrtes Verständniß der heil. Schrift und durch kühne Behauptung dessen, was man darin nicht recht verstand.
 Sehet da, ehrwürdige Brüder, worauf diese Gesellschaft abzweckt, die überdieß Nichts unversucht läßt um ihr gottloses Vorhaben durchzusetzen; denn es ist  ihr nicht genug, Uebersetzungen in den Druck zu geben, sondern sie läuft auch in den Städten umher und verbreitet sie unter das Volk, ja sie lockt die Einfältigen und läßt hier Bibeln verkaufen, dort mit hinterlistiger Freigebigkeit verschenken.
 Wollte Jemand nach der wahren Quelle aller dieser Uebel forschen, die Wir bisher beweinten und der übrigen, welche Wir der Kürze wegen übergangen haben, so wie er, daß es wie im Beginne der Kirche, so auch jetzt keine andere sei, als hartnäckige Verachtung der kirchlichen Autorität jener Kirche nämlich, welche nach der Lehre des heil. Leo des Großen den Petrus, vermöge der liebevollsten Ordnung auf Petri Stuhl in der Person seines Nachfolgers ehrt, in welchem die Sorge und Aufsicht aller Hirten nebst den ihnen anvertrauten Heerden beharrt und dessen Würde auch in einem unwürdigen Erben nicht aufhört. In Petrus vereint sich also, nach der Weisung desselbigen Lehrers, die Stärke und Unterstützung der göttlichen Gnade für Alle, so daß die demselben durch Christus verliehene Standhaftigkeit, durch Petrus den Aposteln mitgetheilt wird. Es ist aber augenscheinlich daß diese Verachtung der kirchlichen Autorität dem Befehle Christi entgegengesetzt sei, welcher die Apostel und in ihnen ihre Nachfolger, die Diener der Kirche also anredet : Wer euch höret höret mich, wer euch verachtet verachtet mich, auch ist nach Paulus, die Kirche eine Säule und Grundveste der Wahrheit. In Rücksicht auf diese Worte sagt Augustin: Wer ohne Kirche ist, ist ausgeschlossen aus der Zahl der Kinder, und der wird Gott nicht zum Vater haben, der die Kirche nicht zur Mutter hat. 
Habet also ja, ehrwürdige Brüder, Christi und des Apostels Worte mit Augustin vor Augen und erwäget sie fleißig und lehret das Euch anvertraute Volk, wie sehr die von Gott selbst unmittelbar eingesetzte Autorität der Kirche zu verehren sei. Laffet den Muth nicht sinken. Allenthalben, wir gestehen es mit dem heil. Augustin, umtosen uns die Wasser der Sündfluth, d.i. die mannigfachen Irrthümer. Wir sind nicht selbst in der Sündfluth, aber sie umgibt uns, treibt uns in die Enge ohne uns zu unterdrücken, rauscht heran, ohne uns wegzuspühlen. Wir ermahnen Euch also noch ein Mal. Lasset den Muth nicht sinken. Es wird euch gewiß, wir haben Zuversicht zu dem Herrn, die Macht der weltlichen Fürsten zu Hilfe kommen, denn ihre eigene Sache steht auf dem Spiele, wie Vernunft und Erfahrung lehrt, wann es sich um die Sache der Kirche handelt, denn es ist unmöglich daß dem Kaiser gegeben werde was des Kaisers ist, wenn man nicht Gotte gibt was Gottes ist. Es wird euch auch, um mit dem heil. Leo zu reden, an der Bereitwilligkeit unseres Dienstes nicht fehlen, nehmet in jeder Verlegenheit, bei jedem Zweifel, in jeder Noth eure Zuflucht zu diesem apostolischen Stuhle. Denn nur auf dem Stuhle der Einheit hat Gott wie Augustin sagt, die Lehre der Wahrheit niedergelegt. Endlich bitten wir euch um der Erbarmung Jesu willen, unterstützet uns mit Gebet und Flehen zu Gott, daß der Geist der Gnade in uns bleibe, und eure Urtheile nicht schwanken. Möge der uns Allen das Glück des Friedens schenken, der euch das Streben nach Eintracht einflößt, damit wir alle Tage unseres Lebens zum Dienste des Allmächtigen und zu eurer Unterstützung bereit mit Zuversicht ausrufen können. "Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, die du mir gegeben hast." In dieser Zuversicht und als Unterpfand unserer Liebe ertheilen wir euch und eurer Heerde aus ganzem Herzen den apostolischen Segen.
 Gegeben zu Rom bei der heil. Maria der Größern den 3. Mai 1824 im ersten Jahre unseres Pontificats 

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