8. September
Matth. 1, 1-16
Bei Isaias lesen wir: Wer mag sein Geschlecht beschreiben? Glauben
wir nicht, der Evangelist stehe im Widerspruch zum Propheten, da er
aufzuzählen beginnt, was jener für unmöglich erklärt. Dort ist vom
Ursprung seiner Gottheit, hier von seiner Menschwerdung die Rede. Er
beginnt mit seiner leiblichen Abstammung, damit wir durch seine
menschliche Natur seine Gottheit erkennen. Er war der Sohn Davids, der
Sohn Abrahams. Die Reihenfolge ist hier umgekehrt, doch diese Umstellung
war notwendig. Hätte er zuerst Abraham genannt und dann erst David,
dann hätte er Abraham noch einmal erwähnen müssen, als er den Stammbaum
ausführen wollte. Er nannte ihn den Sohn dieser beiden, die anderen ließ er aus. Es war
ja auch nur an diese beiden die Verheißung von Christus ergangen. An
Abraham war sie ergangen; es heißt ja: In deinem Nachkommen, d.i. in
Christus, sollen gesegnet werden alle Völker. An David: Auf deinem Thron
soll stets ein Sprosse deines Leibes thronen. Von Judas und der Thamar
stammte ab Phares und Zara. Man muß beachten, daß beim Stammbaum unseres
Heilandes keine heilige Frau erwähnt wird, sondern nur solche, die die
Heilige Schrift tadeln muß. Er, der wegen der Sünde kam, wollte von
Sündern geboren werden, um die Sünden aller zu tilgen. Darum wird weiter
unten auch Ruth, die Moabitin, und Bethsabee, das Weib des Urias,
erwähnt.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)
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