Montag, 21. Juli 2014

Auffindung des hl. Erzmartyrers Stephanus - Vita aus dem Brevier


3. August
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

Lesung 4-6
Die Leiber des heiligen Erzmartyrers Stephanus, der heiligen Gamaliel, Nikodemus und Abibon, die lange an einem unbekannten, schmutzigen Ort gelegen hatten, wurden zur Zeit des Kaisers Honorius nahe bei Jerusalem aufgefunden. Der Priester Luzian wurde nämlich von Gott darauf aufmerksam gemacht. Diesem erschien Gamaliel im Traum in der eindrucksvollen, ehrwürdigen Gestalt eines Greises, zeigte ihm die Stelle, wo die Leichname lagen, und trug ihm auf, zum Bischof von Jerusalem zu gehen und mit ihm die Sache zu besprechen, daß diese Leiber ehrenvoll bestattet werden. Als der Bischof von Jerusalem das erfuhr, rief er die Bischöfe und Priester der benachbarten Städte zusammen und begab sich an den bezeichneten Ort; er fand in der Erde die Särge, denen ein lieblicher Duft entströmte. Auf die Kunde hiervon eilte eine große Menschenmenge dorthin und viele Kranke und Schwache mit allerlei Gebrechen gingen gesund und heil nach Hause. Der hochheilige Leib des heiligen Stephanus wurde dann unter größter Feierlichkeit in die Kirche auf dem Sion übertragen; unter Theodosius dem Jüngeren wurde er nach Konstantinopel, von da zur Zeit des Papstes Pelagius I. nach Rom überführt und auf dem Veranischen Felde im Grab des heiligen Martyrers Laurentius beigesetzt. 

Aus dem Buch des Bischofs Augustinus über den Gottesstaat
Als der Bischof Projektus mit den Reliquien des ruhmvollen Blutzeugen Stephanus zu der Quelle von Tibilis kam, strömte aus Anlaß dieser Gedächtnisfeier eine große Menschenmange dort zusammen und eilte ihm entgegen. Da bat eine blinde Frau, man möge sie zum Bischof führen, der die heiligen Überreste trug. Sie gab ihm die Blumen, die sie mitgebracht hatte, erhielt sie wieder zurück, legte sie auf ihre Augen und wurde auf der Stelle sehend. Voller Freude ging sie nun dem Zuge voran, fand selbst den Weg und brauchte keinen Führer mehr; alle Anwesenden staunten. Der Schrein dieses Blutzeugen wurde in das Städtchen Synika, nahe bei der Kolonie von Hippo gebracht; der dortige Bischof Luzillus trug ihn, vor ihm und hinter ihm schritt das Volk. Während er diese liebe Last trug, wurde er plötzlich von einer Fistel geheilt, die ihm schon lange lästig gewesen und die er sich von einem befreundeten Arzte wegschneiden lassen wollte.

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