Dienstag, 29. Juli 2014

Achter Sonntag nach Pfingsten aus dem Brevier vom Hl. Augustinus

Auch in Salomon ist in mancher Hinsicht ein Vorbild künftiger Dinge gegeben, so darin, daß er den Tempel baute, friedlich regierte, wie schon sein Name, Friedenskönig besagt, und zu Beginn seiner Regierung sehr lobenswert handelte. In seiner Person stellte er ein Schattenbild von Christus, unserem Herrn, dar, wenn er dieser auch nicht wirklich war. Darum ist über ihn manches geschrieben, wie wenn es von Christus selbst gesagt wäre; die Heilige Schrift deutet auch vielfach durch Tatsachen die Zukunft an und entwirft so in gewisser Beziehung ein Bild dessen, was kommen soll. Außer den Geschichtsbüchern, die auf Gottes Antrieb verfasst wurden und die uns Salomons Regierungstätigkeit schildern, trägt auch der 71. Psalm seinen Namen. Darin wird vieles gesagt, was auf keinen Fall auf ihn selbst passt, wohl aber ganz deutlich und klar auf Christus, den Herrn. So wird also ganz offenkundig, daß mit Salomon nur ein schwaches Bild gegeben wurde, daß erst mit Christus die volle Wirklichkeit erschien. Es ist ja bekannt, wie weit sich das Reich Salomons erstreckte; und doch heißt es in dem erwähnten Psalm (um ein anderes zu übergehen): Er wird herrschen von einem Meer bis zum anderen und vom Fluß bis an die Grenzen der Erde. Das sehen wir bei Christus erfüllt. Am Flusse nämlich fand seine Herrschaft ihren Anfang, als er von Johannes getauft wurde und auf dessen Hinweis hin von den Jüngern erkannt wurde; diese haben ihn ja nicht nur als Lehrer, sondern auch als ihren Herrn bezeichnet. (aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)

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