Freitag, 15. November 2013

Darstellung der Hl. Jungfrau Maria (Brevier)

21. November
Lesung 4
Aus dem Buch des hl. Johannes Damaszenus über den richtigen Glauben
Joachim vermählte sich mit Anna, dieser auserlesenen, höchst lobenswürdigen Frau. So wie einst jene Anna, die lange unfruchtbar gewesen, auf ihr Gebet und die Verheißung hin dem Samuel das Leben schenkte, so erhielt auch diese auf ihr Flehen und die Verheißung hin vom Herrn die Gottesmutter. Auch in diesem Punkt sollte sie keiner der berühmten Frauen nachstehen. So schenkte also die Gnade - das bedeutet der Name Anna - der Herrin - das bedeutet der Name Maria - das Leben. Sie wurde ja auch in Wahrheit die Herrin der gesamten Schöpfung, da sie Mutter des Schöpfers wurde. Das Licht der Welt erblickte sie in der Hirtenwohnung Joachims, dann wurde sie in den Tempel gebracht. So war sie also im Hause Gottes angepflanzt, wurde mit dem Geiste genährt und ward so gleich einem fruchtbaren Ölbaum zur Wohnstätte aller Tugenden. Sie hielt ihr Herz ja auch fern von jeder Begierlichkeit dieses Lebens und des Leibes und bewahrte so Leib und Seele rein; So ziemte es sich auch für die, die Gott in ihren Schoß aufnehmen sollte.
(aus dem Deutschen Brevier übersetzt von Dr. Johann Schenk 1937)