Sonntag, 9. Juni 2013

Hymnus auf den heiligen Thomas von Aquin

(aus dem Buch Geschichte des heiligen Thomas von Aquin von Dr. Dominicus Mettenleiter)


Pflanzt auf des Sieges wallend Zeichen
Ihr Christen frohes Angesichts;
Des Irrthums Nebel mussten weichen
Dem Glanze neuen Sonnenlichts.

Die welke Flur der kranken Erde
Begoß mit süßem Gnadenthau
Des Himmels Liebling, da er lehrte
Des heil´gen Wissens Tempelbau.

Es brachte Thomas lichte Klarheit
Dem dunkeln hehren Gotteswort
Sein Adlersblick erschaut die Wahrheit,
Des ew´gen Heiles sichern Port.

Gerühmt ob reichen Wissens Tiefen
Berühmter noch durch Heiligkeit:
Ein trost für All´, die ihn anriefen,
Bringt Freude er der Christenheit.

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Ein Sprößling aus gar hohem Stamme,
an Gütern reich seit langer Zeit;
Wählt er, zu folgen, ganz dem Lamme,
Der Pred´ger Brüder rauhes Kleid.

Dem Lichte gleich am Himmelsbogen, 
Bricht siegreich er der Wolken Macht,
Die durch der Wahrheit Bahn gezogen:
Er spricht: und gleich die Sonne lacht!

Er tauchet in des Meeres Tiefen
Und steiget in des Abgrund Schooß,
Für ihn die Himmel Weisheit triefen ,
Sein Geist reißt alle Bande los.

So wird zum Strome er für Eden,
Vierfach bewässernd Welt und Grad:
Verscheucht wie Gedeon die Nöthen.
Ist Tuba, Balsamöl und Stad.

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Besinge, frohe Mutter! heute
Des großen Thomas heil´gen Tod,
Dem Jesus schenke ew´ge Freude
Als Lohn für lange herbe Noth.

Das köstliche Gefäß der Gnade
Wurd´ Fossa Nova einst geschenkt,
Da diese zweite Bundeslade
Auf Eden Auen ward versenkt.

Im hellsten Glanze strahlt die Lehre
Der hier verehrten Wunderleich´;
Und süßen Duft haucht aus die hehre,
Darob verjüngt wird arm und reich.

D´rum nennt des weisen Engels´ Namen
Die ganze Welt mit Liebeslust
O bitt´, daß deines Wortes Samen
Bring´ reich Frucht in unsrer Brust.

Preis sei dem Vater und dem Sohne
Und mit ihm auch dem heil´gen Geist,
Bis er zu Thomas süßem Lohne
Uns einst zum Himmel gehen heißt.

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